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Viel Geld für den Barfußpfad

Die Kita Bienenhäusel in Kleinbautzen erhält von einer Firma aus Sohland eine Spende von 3.000 Euro. Damit hat sie viel vor.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Warm ist es nicht gerade, als die Betriebsratsvertreter des Sohlander Betriebes GKN Walterscheid den großen Scheck überbringen. Aber die Kinder wissen genau, wofür das Geld eingesetzt werden soll. Auf der Wiese vor dem Insektenhotel soll ein Barfußpfad entstehen.

Kita-Leiterin Manja Sauer ist richtig baff. Sie wusste zwar, dass ihre Einrichtung Geld aus Sohland erhalten soll, aber dass es so viel ist, damit hat sie nicht gerechnet. „Jetzt können wir uns sogar noch ein paar andere Wünsche erfüllen“, freut sie sich. So kann jetzt ein kleines Dach über die Eingangstür kommen.

Wie die kommunale Kita der Gemeinde Malschwitz zu dem Betrieb aus dem Oberland kommt, ist mal wieder ein Zufall. Denn Rainer Neumann, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Walterscheid, ist auch der Opa von Ellen und Dana. Ihre Mutti Andrea Ziegert ist Vorsitzende des Elternrats im Bienenhäusel und hat ihren Vater einfach mal daraufhin angesprochen. Zum Glück, denn der Betrieb hat eine Aktion, bei der jedes Jahr ein bestimmtes Vorhaben vor allem im Kinder- und Jugendbereich unterstützt wird. Die Aktion heißt Hearts of gold, und solch ein goldenes Herz steht zum Beispiel in der Kantine in Sohland als Spendenbehälter. „Dort können Mitarbeiter ihre Stundenzettel mit der Mehrarbeit einwerfen, die sie für die Aktion spenden“, sagt Betriebsratsvorsitzender Sven Riedel. Und so kam für das Bienenhäusel eben die Summe von 3.000 Euro zusammen. Ein Teil des Geldes spendete der Betrieb selbst, indem er Mitarbeiter, die am DAK-Firmenlauf in Bautzen teilgenommen oder zugeschaut und angefeuert haben, finanziell unterstützte. Allein das waren 1.300 Euro.

Doch nicht nur die Chefin der Kita freut sich über das Geld. Auch Anne Graf. Sie ging früher selbst in diesen Kindergarten und hat seit August eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst hier. Anne Graf ist 26 Jahre. Ihre dreijährige Tochter Leni besucht das Bienenhäusel. Und als ihre Mutti sah, dass Leute gefehlt haben, bot sie ihre Hilfe an. Dabei kommt die junge Frau aus Kleinbautzen eigentlich aus der Gastronomie. Doch seit Leni da ist, geht das nicht mehr, da sie alleinerziehend ist.Weil sie aber schon als Nebenjob in den Sommerferien in Schullandheimen Kinder betreut hat, merkte sie, dass ihr das Spaß macht. „Es macht unheimlich Spaß. Vor allem habe ich jetzt Kolleginnen, bei denen ich früher selbst im Kindergarten war“, schmunzelt die junge Frau. Doch ein Praktikum, das sie von Januar an absolvierte, ist eben keine richtige Arbeit. Nun also zumindest die Stelle als Bufdi. Dabei ist sie abwechselnd in den verschiedenen Gruppen. Immer da, wo jemand gebraucht wird. Wenn alles gut geht und ihr die Arbeit gefällt, dann will sie sich noch einmal auf die Schulbank setzen. Das ist auch für Leni kein Problem, denn Oma und Opa wohnen ja gleich nebenan. – Das würde auch Manja Sauer gefallen. Denn abgesehen davon, dass sie noch personell Unterstützung braucht, findet sie es besonders gut, dass sich das Personal verjüngt. So ist die stellvertretende Leiterin Sindy Kempus sehr mit der Computertechnik vertraut, was die älteren Kolleginnen nicht mehr so annehmen. Dennoch ist es ein tolles Miteinander, finden Manja Sauer und Anne Graf. „Wie in einer Familie“, sagt Anne Graf. Und da auch in einer Familie Vorhaben umgesetzt werden, freut sie sich nun auf den Barfußpfad. Der soll noch im November fertig werden. Und dann werden die Kinder vom Bienenhäusel den Leuten bei der Firma GKN Walterscheid davon berichten.