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Viel Arbeit am Teich

In fast jedem Glashütter Ortsteil gibt es Löschwasserreservoirs. Einige machen noch Sorgen.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Maik Brückner

Glashütte. Enrico Esper senkt die Schaufel des Radladers und fährt auf den Splitthaufen zu. Dann hebt er das Material an und bringt es in den Teich. Veith Hanzsch sieht aus sicherer Entfernung zu. Der Glashütter Stadtwehrleiter ist froh, dass der obere Hausdorfer Löschteich in Ordnung gebracht wird. „Das haben wir schon seit Längerem geplant“, sagt er und zeigt auf die Reste der Teichfassung. „Das Mauerwerk war undicht.“ Deshalb gab es immer wieder Probleme, das Wasser in diesem Löschteich zu halten. Ein Umstand, der dem Glashütter Bauamt schon seit Längerem bekannt war und auf den auch Hausdorfs Ortsvorsteher Andreas Dießler (Wählervereinigung) vor genau einem Jahr hingewiesen hatte. Damals ließ Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) offen, wann die Stadt den Teich sanieren wird. Ein knappes Jahr später konnte der Stadtrat die Dippser Firma Kleber-Heisserer mit den Arbeiten betrauen. Diese startete Ende Oktober.

Arbeiten an Löschteichen

Beim oberen Feuerwehrlöschteich in Cunnersdorf wurde in diesem Jahr das Abflussbauwerk, der sogenannte Mönch, saniert.
Beim oberen Feuerwehrlöschteich in Cunnersdorf wurde in diesem Jahr das Abflussbauwerk, der sogenannte Mönch, saniert.
Der Löschteich am Gerätehaus in Oberfrauendorf wurde 2015 im Zuge der Hochwasserschadensbeseitigung in Ordnung gebracht. Rechts im Bild der neue Überlauf.
Der Löschteich am Gerätehaus in Oberfrauendorf wurde 2015 im Zuge der Hochwasserschadensbeseitigung in Ordnung gebracht. Rechts im Bild der neue Überlauf.
Der obere Feuerwehrlöschteich in Hirschbach wurde in diesem Jahr abgelassen und begutachtet. Nach den Plänen der Stadt soll er 2017 erneuert werden.
Der obere Feuerwehrlöschteich in Hirschbach wurde in diesem Jahr abgelassen und begutachtet. Nach den Plänen der Stadt soll er 2017 erneuert werden.

Viel Arbeit machte es, den neuen Abfluss zu errichten, erzählt Vorarbeiter Enrico Esper. Denn beim Schachten entdeckten die Bauleute Leitungen, die nicht in den Plänen verzeichnet waren. Auch die üblichen Warnbäder fehlten. Inzwischen steht das Abflussbauwerk, der sogenannte Mönch. Auch ein Teil der neuen Rohre liegt bereits in der Erde. Obwohl schon einiges geschafft wurde, ist am Teich noch immer viel zu tun. Denn nur ein Drittel der alten Mauern ist so gut, dass es stehen bleiben kann. Allerdings wird eine neue Mauer davor gesetzt. Die restlichen zwei Drittel der alten Mauer werden durch neue Mauern beziehungsweise durch eine Böschung mit Betonwabensteinen ersetzt.

Damit ändert sich zwar an der Form nichts, allerdings wird der Stauraum größer. Statt 90 Kubikmeter können hier künftig 120 Kubikmeter Wasser gespeichert werden. Zudem bekommt der Teich eine Zufahrt. Bagger können dann bei Bedarf reinfahren, um Schlamm herauszuheben. „Bisher musste der Bagger reingehoben werden“, erzählt der Vorarbeiter. An der zur Straße zugewandten Seite wird noch ein Löschwassersauganschluss errichtet, damit die Feuerwehr schnell an das Wasser kommt. „Bisher gab es diese Vorrichtung noch nicht“, sagt der Feuerwehrchef.

Offen ist, wann die Sanierung des Teiches abgeschlossen werden kann. „In diesem Jahr wird das nicht mehr“, sagt Vorarbeiter Esper. Das bestätigt auch Lutz Grämer vom Glashütter Bauamt. „Hätten wir ein ähnliches Wetter wie im letzten Jahr gehabt, hätten wir es schaffen können“, sagt er. Aber die Niederschläge und die niedrigen Temperaturen der letzten Tage haben die Bauarbeiter im Zeitplan zurückgeworfen. Von daher werden die Arbeiten am Teich erst im Frühjahr abgeschlossen.

Mängel am oberen Löschteich

Anschließend wird sich das Bauamt dem oberen Löschteich in Hirschbach widmen. Auch hier gibt es Mängel, die die Stadt beseitigen möchte. Festgestellt wurden diese Schäden in diesem Jahr, als der Teich im Zuge der Dorfbachsanierung abgelassen und ausgebaggert wurde.

Welcher Teich danach dran ist, vermag Lutz Grämer noch nicht sagen. Prinzipiell möchte die Stadt alle sanierungsbedürftigen Feuerwehrlöschteiche schnellstmöglich in Ordnung bringen. Das ist sehr anspruchsvoll. Immerhin gibt es im Stadtgebiet 29 Gewässer, die als Löschteiche von der Feuerwehr geführt werden.

Die meisten dieser Reservoirs sind bereits in einem guten Zustand. Nach einer Übersicht der Feuerwehr wurden in den letzten Jahren elf Teiche saniert, dazu zählt auch der untere Löschteich in Oberfrauendorf. Elf andere, darunter die beiden Teiche in Börnchen, sind nicht saniert, sind aber baulich in Ordnung. Als sanierungsbedürftig wurden von dem Gemeindefeuerwehrausschuss neben dem oberen Teich in Hirschbach auch die Teiche am Luchauer Gemeindeamt und der Löschteich in Rückenhain eingestuft.

Auch das Bauamt hat die Teiche auf dem Schirm. Wo Bedarf besteht, werde gehandelt, sagt Lutz Grämer. Allerdings könne es passieren, dass Maßnahmen vorgezogen werden müssen. Da die Sanierung von Löschteichen grundsätzlich nicht gefördert werde, kann die Stadt ihre Pläne vergleichsweise unkompliziert verändern, sagt Grämer. Alle Wünsche können aber nicht auf einmal erfüllt werden, da Sanierungen teuer sind. Die Arbeiten in Hausdorf kosten beispielsweise 126 000 Euro.