Merken

Viehtransport mit Schrott-Lkw

Herausragende Beine, keine Tränke und Schummelei beim Fahrtenschreiber. Polizisten haben bei Bautzen einen Tiertransporter mit eklatanten Mängeln entdeckt - und die Weiterfahrt untersagt.

Teilen
Folgen
© Polizei

Bautzen. Eine buchstäbliche Schweinerei erlebten Polizeibeamte, die am Donnerstag an der Autobahnraststätte bei Bautzen einen Viehtransporter kontrollierten. Der Lkw hatte 197 Jungschweine, jedes etwa 30 Kilo schwer, geladen und war kurz zuvor bei einem Unternehmen im Landkreis Görlitz gestartet. Ziel der Reise war Niederbayern, teilt Polizeisprecherin Petra Kirsch mit.

Dass es sich bei der Ladung um Schweine handelte, hörten die Beamten nicht nur, sondern sie sahen es auch: Mehrere Tiere waren mit ihren Beinen in einen etwa 10 Zentimeter breiten Spalt zwischen Bodenplatte und Verladeklappe geraten, sodass die Gliedmaßen herausragten. Auch waren in dem Transporter keine Tränken für die Tiere vorhanden. Dies und weitere gravierende technische Mängel ließen den Beamten keine andere Wahl, als dem 39-jährigen Fahrer die Weiterfahrt zu untersagen.

Ein Tierarzt wurde gerufen, um den Zustand der Tiere zu dokumentieren. Darüber hinaus entdeckten die Beamten auch, dass der Fahrer möglicherweise bei der Fahrtabrechnung geschummelt hat. Denn er konnte nur die aktuelle Scheibe des Fahrtenschreibers vorlegen. Die verstößt gegen das Fahrpersonalgesetz. Die 197 Schweine konnten später in ein anderes, ordnungsgemäß ausgestattetes Fahrzeug der Firma umgeladen werden. (SZ)