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VfL-Trainer Däbritz tritt zurück

Nur wenige Stunden vor dem Gastspiel in Radebeul gibt der 46-Jährige seine Entscheidung bekannt. Das Spiel geht verloren.

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© Marko Förster

Von Jürgen Schwarz

Da staunte Matthias Müller nicht schlecht. Der Radebeuler Trainer wollte vor dem Gastspiel des VfL Pirna-Copitz (3:2) seinen Kollegen Nico Däbritz begrüßen, aber der 46-Jährige hatte am Abend zuvor völlig überraschend seinen Rücktritt erklärt. Interimsweise nahmen im Weinbergstadion Enrico Mühle und Tino Schutz auf der VfL-Trainerbank Platz. Noch in dieser Woche wollen die Copitzer einen Nachfolger präsentieren, gab Pressesprecher Ronny Zimmermann bekannt.

„Wir bedauern die persönlich motivierte Entscheidung von Nico Däbritz sehr, haben für seine Situation aber auch Verständnis“, sagt Stefan Bohne, erster Vorsitzender des VfL Pirna-Copitz. Nach einem vertraulichen Gespräch unter Beteiligung des VfL-Vorstandes und der Geschäftsführung wurde dem Wunsch von Däbritz, der 2016 als Nachfolger von Elvir Jugo angetreten war, entsprochen. Bohne bedauert die Entscheidung: „Wir haben in ihm die Ideallösung gesehen, unsere junge Mannschaft zu führen und weiterzuentwickeln. Es ist schade, dass die gute Zusammenarbeit derart kurzfristig und mitten in einer wichtigen Saisonphase beendet wurde. Der Verein ist aber im gesamten administrativen und sportlichen Bereich sehr gut aufgestellt, sodass wir kurzfristig einen Nachfolger präsentieren werden.“

In Radebeul nahm VfL-Kapitän Ronny Kreher erneut nur auf der Ersatzbank Platz. Der inzwischen 38-Jährige hatte 2012/13 für die Karl-May-Städter gespielt und an alter Wirkungsstätte natürlich auf einen Einsatz von Beginn an gehofft – zumal die ersten beiden Spiele in diesem Jahr in Hohenstein-Ernstthal (0:5) und zu Hause gegen Eintracht Niesky (0:0) offensiv keine Offenbarung waren. Zu allem Überfluss begann die Partie auch noch denkbar ungünstig für die Gäste, denn schon nach zwölf Minuten sorgte der erfahrene Benno Töppel für die Führung des RBC, der sich bereits im Landespokalspiel (1:0) und beim Punktspiel in Pirna-Copitz (2:1) durchgesetzt hatte. Noch vor der Pause mussten die Platzbesitzer allerdings zweimal wechseln, weil sich Philip Heineccius und Richard Schöne verletzten. Kapital konnten die Copitzer aus der Verletzungsmisere beim RBC aber nicht schlagen. Im Gegenteil, in der ersten Nachspielminute erhöhte Willi Richter auf 2:0 für die Platzbesitzer.

Oldie Kreher trifft kurz vor Abpfiff

Nach dem Seitentausch war das Bemühen der Copitzer, die nun mit Oldie Kreher agierten, nicht zu übersehen. In der 57. Minute verkürzte Sebastian Scholz zum 1:2. Die Hoffnung auf einen Punktgewinn rückte wieder näher, aber die Rechnung hatten die Copitzer ohne ihren Ex-Trainer „Lotte“ Müller gemacht. Der wechselte in der 74. Minute Steve Schurzky ein und der traf nur 180 Sekunden später zum 3:1 für die Radebeuler. „Wir hatten erst am Freitagabend entschieden, dass Schurzky nicht in der zweiten Mannschaft spielen, sondern als Ersatz bei uns dabei sein sollte“, berichtete „Lotte“ Müller. Die Entscheidung gegen den VfL war das 1:3 aber noch nicht, weil Ronny Kreher seinen fünften Saisontreffer markierte (88.). Zu mehr reichte es aus Sicht der Gäste aber leider nicht.

An der Tabellenspitze setzt sich der VfL 05 Hohenstein-Ernstthal langsam aber sicher ab. Trotz Rückstand gewann der VfL seine Heimpartie gegen den SSV Markranstädt mit 3:1. Die Verfolger kamen dagegen zu Hause nur zu Unentschieden. Der FC Lößnitz 1910 (2.) musste sich gegen Kickers Markkleeberg mit einem 1:1 begnügen, der Großenhainer FV 1990 kamen gegen Eintracht Niesky nicht über ein 3:3 hinaus. Dabei führten die Gäste bis zur 90. Minute mit 3:1, ehe Clemens Krüger (13. Saisontor) und Martin Brunzel (90.+2) noch zweimal ins Schwarze trafen. Die Großenhainer rangieren nun sieben Zähler hinter der Spitze. Die BSG Stahl Riesa führte beim abstiegsbedrohten VfB Zwenkau 02 durch ein Tor von Jerome Wolf (44.) lange Zeit mit 1:0, ehe Robert Kratz für die Einheimischen neun Minuten vor dem Abpfiff noch ausglich.