Von Nadine Steinmann

Arnsdorf. Jürgen Oswald hat es bereits vor einem Jahr angedeutet: Es wird sich etwas verändern bei ihm an der Stolpener Straße. Dort, wo er 1996 gemeinsam mit seiner Frau eine Pension, eine Erlebnisgaststätte und eine Bowlingbahn eröffnet hat. Denn mit seinen 63 Jahren ist der Arnsdorfer kurz vor der Rente. Lange Zeit hatte das Ehepaar nach einem Nachfolger Ausschau gehalten, der ihr Lebenswerk übernehmen möchte. Leider erfolglos. Deswegen mussten die Oswalds umdenken und haben eine Veränderung angestrebt. Und genau die nimmt nun nach und nach Form an.

Den rechtlichen Rahmen für die Veränderung hat am vergangenen Mittwoch der Arnsdorfer Gemeinderat geschaffen. Denn auf der Tagesordnung der ehrenamtlichen Politiker stand die mittlerweile vierte Änderung des Bebauungsplanes „Freizeitpark Arnsdorf“. Doch diesmal ging es eben nicht um die Grundstücke für Einfamilienhäuser, sondern um das Grundstück, auf dem Jürgen Oswald seine Erlebnisgaststätte samt Pension hat. Ziel der erneuten Änderung des Bebauungsplanes ist es, die Zweckbestimmung vom Sondergebiet „Freizeit“ zum Sondergebiet „Gesundheitliche Einrichtungen“ zu ändern. Und diese kleine Änderung verrät bereits, was bei den Oswalds künftig passieren wird: Statt der Erlebnisgastronomie soll es hier künftig Therapieeinrichtungen, betreutes Wohnen sowie eine Pflegeeinrichtung und ärztliche Versorgung geben. Verläuft alles nach Plan, sollen bereits im Sommer die Bauarbeiten losgehen. Deshalb nimmt Jürgen Oswald auch nur noch zeitlich begrenzt Reservierungen an.

Ein Stück weit schade ist die geplante Veränderung an der Stolpener Straße trotzdem. Immerhin ist die Erlebnisgastronomie der Oswalds eine wahre Besonderheit. Sie wurde im Flair der Sächsischen Schweiz gebaut und schafft es, den Besucher in die wunderschöne und einzigartige Landschaft des Elbtals zu entführen. Da steht mitten im Raum im Maßstab von 1:10 die Barbarine, Wanderschilder weisen den Besuchern den Weg und ein Wasserfall mit See lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Entspannung war natürlich eher selten das Motto, denn in der besonderen Gaststätte fanden vor allem Feiern statt – ob Hochzeiten, Familienfeiern, Jugendweihen oder auch Trauerfeiern.