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Verstecktes Schaupochwerk

Die Bärensteiner haben ein Exponat, das sie gern der Öffentlichkeit zeigen wollen. Aber das klappt nicht.

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© /Egbert Kamprath

Von Mandy Schaks

Altenberg. Die Bärensteiner möchten ihr Städtchen aufwerten und auch für Touristen interessanter werden. Deshalb gibt es die Idee, auf dem historischen Marktplatz ein Schaupochwerk auszustellen. Die Technik, mit der einst Erze zerkleinert wurden, ist bereits vorhanden. Sie wurde anlässlich eines großen Stadtfestes im Jahr 2016 von Privatleuten als Modell nachgebaut, sagt Stadtrat Mario Nitschke (Bärensteiner Wählervereinigung). Das Schaupochwerk fuhr im Umzug mit.

Anlass des Festes war die Heirat des Sohnes von Stadtgründer Hans von Bernstein, Christoph von Bernstein, mit Barbara von Pflugk vor 500 Jahren. Nach der Sause verschwand das Modell und wurde eingelagert. Dabei soll es aber nicht bleiben. Es steckt viel zu viel Arbeit drin und ist zu schade, es der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Macht es doch auch Geschichte lebendig. Deshalb soll das Pochwerk ein Häuschen bekommen, wo es ausgestellt wird und besichtigt werden kann. Wie Nitschke sagt, ist ein Glaspavillon vorgesehen.

Die Bärensteiner erhielten dafür schon einmal eine Baugenehmigung. Das Projekt scheiterte aber an der Finanzierung. Etwa 15 000 Euro sind nötig. Die Bärensteiner seien auch bereit, Handwerkerarbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Trotzdem wird Geld gebraucht, schon allein für die Materialkosten. Nun haben sie die Baugenehmigung erneuert, um das Vorhaben wirklich umzusetzen. Die CDU-Fraktion im Altenberger Stadtrat ist von der Idee angetan und beantragte, dass die Stadt das Projekt finanziell unterstützen möge. Von einem Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro war die Rede. Die außerplanmäßige Ausgabe sollte über Erlöse aus Grundstücksverkäufen finanziert werden. Doch dafür fanden sich keine Mehrheiten, auch weil sich manche Stadträte nicht ausreichend informiert fühlten. Zudem ist das Geld knapp. „Wir haben im Haushalt eine Unterdeckung“, begründete Fraktionschef Andreas Büttner (Freie Wähler). „Da könnte jeder andere Ortsteil auch kommen. Es geht um die Gleichbehandlung.“ Er fremdelte auch etwas mit dem Gedanken, in Bärenstein ein Pochwerk auszustellen. Bergbauinteressierte könnten nach Altenberg und Zinnwald in die dort bereits vorhandenen Bergbaumuseen gehen, argumentierte er. Deshalb regte er an, das Exponat eher in die dortigen Ausstellungen zu integrieren. Doch das war für die CDU keine Option. Es sollte schon in Bärenstein verbleiben, sagte Fraktionschef Bernd Greif, also dort, wo es mit Herzblut entstanden ist.

Deshalb wäre die Fraktion auch bereit gewesen, mit der Hälfte des Zuschusses als Anschubfinanzierung zufrieden zu sein. Aber auch das kam nicht zustande. Es gab vom Bauamt noch Bedenken an der gesamten Finanzierung und Umsetzung. So muss das Schaupochwerk weiter warten.