Von Mareike Huisinga
Pirna. Keine Frage: Copitz hat viele schöne grüne Ecken. Wer sich an einem Frühlingstag sein Rad schnappt und durch das Naherholungszentrum fährt, erlebt Natur pur. Allerdings gibt es in dem Stadtteil auch große Probleme, was die Sauberkeit betrifft. Darauf weist unter anderem Facebook-Nutzerin Nadine Fiedler aus Pirna hin. Sie ist häufig in Copitz mit einer kleinen privaten Hundegruppe unterwegs. Besonders beklagt sie, dass oft Glasscherben auf den Gehwegen liegen, was für die Vierbeiner ein großes Problem sei, die sich ihre Pfoten daran schneiden. Die Pirnaerin wünscht sich mehr Engagement von der Stadtverwaltung im Kampf gegen die Müllsünder. SZ hat sich auf Spurensuche begeben und besonders schlimme Müllecken in Copitz ausfindig gemacht.
Massa-Gelände mutiert immer mehr zum Müllhalde
Die größte Schmutzecke in Copitz ist das Gelände der ehemaligen Massa-Einkaufshalle an dem Söbrigener Weg. Hier liegen nicht nur alte Kloschüsseln und ein ausgedientes Klappbett herum, sondern auch zahlreicher Plastikmüll und eklige Lebensmittelreste. Ein alter Autoreifen und der rote Feuerlöscher runden diese Idylle ab. Die Stadt Pirna kennt das Problem. „Dieser Müll ist der Verwaltung angezeigt worden“, sagt Stadtsprecher Thomas Gockel. Es gibt eine Schwierigkeit: Die Eigentümer des Geländes seien schwer greifbar, da sie außerhalb Europas wohnen. „Aus diesem Grund stehen wir im intensiven Austausch mit dem Landratsamt, um das Gelände vom Müll zu beräumen, und erörtern gemeinsam, wie wir die Eigentümer in die Verantwortung nehmen können.“ Wann der Müll endlich verschwindet, kann der Stadtsprecher jedoch nicht sagen.
Grünschnitt wird illegal auf Parkplatz abgelagert
Nur zirka 100 Meter von der Müllecke an der Massa-Halle türmen sich auf dem Parkplatz nahe dem VfL-Stadion Grünschnittabfälle, die Unbekannte hier illegal entsorgt haben. Abgeschnittene Zweige, Misteln, kleinere Stämme liegen aufeinandergeschichtet. Außerdem haben Umweltsünder ihren Plastikmüll dazu geworfen. Bis Herbst 2014 befand sich an diesem Standort eine offizielle Sammelstelle für Gartenabfälle. Zweimal im Jahr wurde der Grünschnitt kostenlos vom Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) abgefahren. Ganz offensichtlich haben einige noch nicht mitbekommen, dass es diesen Service nicht mehr gibt. Ein Mitarbeiter des ZAOE weist darauf hin, dass man pflanzliche Abfälle aus dem Kleingarten möglichst selbst kompostieren und wieder im Garten verwenden sollte.
Natürlich könnten kleinere Gartenabfälle auch über die Biotonne entsorgt werden. Zusätzlich gebe es die Möglichkeit, Grünabfälle im ZAOE-Wertstoffhof in Kleincotta oder bei anderen Entsorgungsfirmen abzugeben. Das ist allerdings kostenpflichtig. In Pirna-Copitz steht die nächste Grünabfallannahme des ZAOE gegen Gebühr am 5. Mai von 8 bis 12 Uhr an der Wehlener Straße, gegenüber dem Kaufland, an.
Vandalen wüten am Copitzer Natursee
Leider kein Einzelfall: Auch in diesem Jahr haben Unbekannte auf dem Areal am Natursee randaliert. Neu gepflanzte Bäume wurden herausgerissen, Beschilderungen beschädigt und Zaunfelder umgeworfen. Außerdem ist das Müllaufkommen wieder extrem angestiegen. Glasflaschen wurden zerschlagen, Scherben finden sich auf dem gesamten Areal und im See wieder, sagt Ute Ullrich von den Stadtwerken Pirna (SWP). Die Stadtwerke betreiben das Gelände. Deshalb weist Ullrich noch einmal auf die Hausordnung hin. Danach ist die Mitnahme von Glasflaschen auf das Areal verboten. Es wird davor gewarnt, barfuß im See zu baden. Sollten Besucher Zerstörung oder Gewalt beobachten, bitten die Stadtwerke um entsprechende Meldung am Empfang des Campingplatzes am See. 03501 523773
Kippen und Kronkorken auf Parkplatz vor der Brückmühle
Eigentlich ist die Wesenitz-Brücke An der Brückmühle ein besonders lauschiges Plätzchen in Copitz. Wer genau hinschaut, hat Chancen, Eisvögel zu beobachten. Der Parkplatz davor macht allerdings wenig Lust auf Entdeckungen. Gleich an der Einfahrt ist der Platz mit Kippen übersät. Daneben Kronkorken und Plastikbecher. „Mitarbeiter des Ordnungsamtes schauen sich die Situation vor Ort an, um dann zu handeln“, sagt Thomas Gockel. Hinweise zu den Verursachern seien erwünscht.
Halb abgebaute Bänke am Neumühlenweg wirken wie Ruinen
Zwar gibt es am Beginn des Neumühlenweges kein Müllproblem, aber die halb beseitigten Bänke an der Strecke wirken eher wie steinerne Ruinen. Platz nehmen kann hier jedenfalls keiner mehr. Auch an diesem Standort will die Stadtverwaltung zeitnah prüfen, ob die Bänke wieder instand gesetzt oder komplett abgebaut werden.