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Verjüngungskur fürs Schwarze Ross

Die beliebte Gaststätte an der B 6 in Fischbach schließt für eine Renovierung. Allerdings nur für kurze Zeit.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Fischbach. Freunde des traditionsreichen Gasthauses Schwarzes Ross in Fischbach müssen sehr stark sein. Vor einer Woche schloss das beliebte Gasthaus nach dem Mittagstisch seine Pforten. Vierzehn Tage lang werden hier nur die Übernachtungsgäste betreut. Auch die Wintervögel, die gelegentlich im Biergarten auf der Terrasse einschweben, bekommen weiter ihre Körner. Doch keine Panik: Es dauert nur noch eine Woche. Dann kommen die Freunde gutbürgerlicher Gastronomie wieder auf ihre Kosten.

Zuvor sagen die Handwerker, wo es lang geht. Es wird eine umfangreiche Renovierung geben, war vom Gastwirtspaar Sabine und Steffen Trepte zu erfahren. Ein Teil davon ist schon gemacht. Viele Tische und Stühle sind bereits schon renoviert. Seit vergangenem Sonntag ging es hier dann aber so richtig zur Sache. Zuerst wurden die Sitzbänke abgeschraubt und verladen. Denn die haben Kult-Status. Im Schutze der Dunkelheit wurden sie nach Ottendorf-Okrilla gebracht. Die alteingesessene Tischlerei Hofmann & Großmann hat diese Bänke vor vielen Jahren gebaut und montiert. Obwohl kaum zu sehen ist, dass auf diesen Möbeln jahrzehntelang zünftig gefeiert wurde. Egal, ob es um Hochzeiten, runde Geburtstage oder Geschäftsabschlüsse ging. Jetzt werden die Möbel verjüngt. „Denn am Stil unserer Gaststube wollen wir nichts ändern“, betonen die beiden Wirtsleute.

Nach der Renovierung durch erstklassige Fachleute geht die Reise der Möbel weiter. In Kamenz wartet bereits der Polsterermeister Peter Pollak. Schon sein Vater hatte einen glänzenden Ruf in der Branche. Hier werden die neuen Polster aufgezogen. Im bisherigen Look, der edle Stoff liegt schon bereit. In der leeren Gaststube wurden ab Montag die Wände aufgeschlitzt. Zuvor wurde der geliebte Tresen abgebaut und in Sicherheit gebracht. Die Arnsdorfer Firma Elektro-Hantzsche greift dann in den Bauablauf ein. Sie zieht hier neue Drähte und baut neuste Schalter an. Sicherungskästen werden gleich mit erneuert. „Die Elektro Anlage der Gaststube hat ihre besten Jahre hinter sich. Gastronomie bedeutet bei uns Dauerbelastung für das Material. Deshalb wird die E-Anlage jetzt erneuert“, betonen Sabine und Steffen Trepte.

Das Gastwirtspaar liebt Qualität und vor allem kurze Wege zu den Handwerkern. Ortsansässige Betriebe sind bei ihnen klar im Vorteil. Auch die Türen des Gasthofes werden aufgearbeitet. Der Ablauf der Renovierung ist bestens geplant. „Für die Tischreservierungen und Anmeldungen von Feiern und Gesellschaften sollten unsere Gäste eine Mail schicken. Denn auch wenn das Telefon in der Renovierungszeit nicht immer besetzt ist, die E-Post wird garantiert gelesen“, betont Sabine Trepte.

Laut kann es hier zuweilen auch werden. Denn das Parkett der einstigen Parkettfabrik in Arnsdorf wird ebenfalls geschliffen. Diese Qualitätsarbeit ist vor 115 Jahren im Schwarzen Ross verlegt worden. Sie erweist sich heute noch als trittfest. Deshalb lassen wir es noch einmal aufarbeiten.

Auch in der Küche wird noch Einiges umgebaut und renoviert. Den Schlusspunkt hinter die 14-tägigen Handwerksarbeiten setzen die Maler und Tapezierer. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Farben und Tapeten in den zahlreichen Gästezimmern erneuert. 2017 ist für das Gastwirtspaar übrigens ein ganz besonders Jahr. „Vor 30 Jahren, am 8. August 1987, haben wir das Schwarze Ross übernommen“, erzählt Steffen Trepte. Ab 5. Februar können sich die Fischbacher wieder freuen. Dann öffnen sich die Türen wieder für die Gäste. Die Enthaltsamkeit ist vorbei. „Wir freuen uns auf unser 30. Jubiläumsjahr. Wir wollen unsere Gäste mit neuen Ideen und kulinarischen Kreationen überraschen“, betonen Sabine und Steffen Trepte.