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IS missbraucht Flüchtlingszustrom

Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen sieht eine klare Strategie der Terrororganisation Islamischer Staat darin, den Flüchtlingszustrom nach Europa gezielt zu unterwandern.

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© dpa

Berlin. Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen sieht eine klare Strategie der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) darin, den Flüchtlingszustrom nach Europa zu unterwandern.

„Wir wissen, dass der IS versucht, den Flüchtlingsstrom für eigene Zwecke zu missbrauchen“, sagte Maaßen bei einer internen Tagung europäischer Nachrichtendienstchefs in der Schweiz, wie am Freitag aus Teilnehmerkreisen zu erfahren war. Maaßen nannte bei der Tagung am Donnerstag demnach mehrere Gründe für die Taktik der Terrormiliz. „Erstens will der IS die europäische Bevölkerung terrorisieren. Der IS will den Europäern weismachen, dass alle Flüchtlinge Terroristen sind, dass man sich also vor Flüchtlingen fürchten muss.“

Außerdem wolle die Terrororganisation Asylbewerber diskreditieren und ein Umfeld in Europa schaffen, „in dem es für Flüchtlinge nahezu unmöglich sein wird, akzeptiert geschweige denn willkommen geheißen zu werden“. Drittens wolle der IS seine Stärke zeigen. „In letzter Zeit gab es verschiedene Fälle, in denen Dschihadisten als Flüchtlinge getarnt nach Europa einreisten. Sie waren als solche registriert, gaben ihre Fingerabdrücke ab und lebten in Flüchtlingsunterkünften. Entweder planten sie Aktionen oder verübten grausame Anschläge wie in Paris.“ Das sei eindeutig eine Machtdemonstration des IS. (dpa)