Von Elke Görlitz
Waldheim. Sowohl für diejenigen, die Abwasser in einen öffentlichen Kanal einleiten, der in eine Kläranlage mündet, als auch für jene, die lediglich sogenannte „Bürgermeisterkanäle“ ohne Kläranlagenanschluss nutzen, wird es voraussichtlich für die kommenden fünf Jahre günstiger. So zumindest sieht es die Kalkulation des Abwasserzweckverbandes „Untere Zschopau“ vor. Diesem gehören Waldheim, Hartha (ohne Gersdorf) und Döbeln (Ortsteile der früheren Gemeinde Ziegra) an. Wer sein Abwasser in einen Kanal mit Anschluss an eine Kläranlage einleitet, zahlt 5 Cent weniger pro Kubikmeter verbrauchtem Trinkwasser. Wer in einen sogenannten „Bürgermeisterkanal“ einleitet, spart 18 Cent pro Kubikmeter. Das beschloss die Verbandsversammlung widerspruchslos auf Grundlage der Kalkulation für die kommenden fünf Jahre. Gleich bleiben die Grundgebühren in Höhe von 5 beziehungsweise 3,50 Euro pro Monat.
Teurer wird die Gebühr für das Niederschlagswasser. Sie erhöht sich um 18 Cent pro Quadratmeter vollversiegelter Fläche. Wer eine private Kläranlage oder eine abflusslose Grube betreibt, der muss jährlich zehn Euro mehr dafür zahlen, dass Mitarbeiter des AZV diese kontrollieren.
Mit den Gebühren finanziert der Abwasserzweckverband die laufenden Betriebskosten sowie die Eigenanteile an Investitionen, erklärte Geschäftsführerin Ina Wagner auf die Frage eines Massaneier Grundstückseigentümers, inwiefern der Verband subventioniert wird. Dass auch zahlen muss, wer Schmutzwasser in einen Kanal ohne Kläranlagenanschluss einleitet, erklärte sie mit dem Solidarprinzip. „Man darf nicht nur den Kanal vor der Haustür sehen“, so Wagner. Es sei nicht möglich, für jeden Ort eine eigene Kalkulation vorzulegen. Konkret ging es um Schmutzwasser, das aus Massanei in einem neuen Kanal unter der Staatsstraße hindurch geleitet wird, letztlich aber in den Mortelbach und dann in die Zschopau fließt.
Gebühren im Überblick
Um den Finanzbedarf zu verdeutlichen, schilderte Ina Wagner, dass der Verband in den nächsten fünf Jahren Investitionen in Höhe von elf Millionen Euro plant. Zudem erklärte sie, dass in den Jahren 2015/16 etwa 5,4 Millionen Euro für Investitionen flossen. In Waldheim wurden Kanäle in der Berg-, Luise-Romstedt-, Kornhaus- und Gebersbacher Straße gebaut. Kanäle sind in Ziegra entstanden, wo außerdem eine Kläranlage errichtet wurde. In Hartha wurde die Grobstoffrechenanlage neu gebaut, außerdem läuft noch der Kanalbau August-Bebel-Straße.