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Vater und Tochter lieben Modellautos

Jens Pichel und Tochter Jasmin sind diesen Sonnabend auf dem Flugplatz in Litten bei einem Wettkampf dabei – für das Mädchen ein besonderer.

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© Silke Richter

Litten. Jens Pichel und seine Tochter Jasmin sind begeisterte Modellsportler und Mitglieder im Verein „Großmodelle Bautzen“. Der Vater und Jugendwart möchte auch Kinder und Jugendliche für dieses Hobby gewinnen. Diesen Sonnabend können Interessierte beim ersten Tamiya-Fighter-Cup auf dem Flugplatz in Litten „schnuppern“ kommen. Und Tochter Jasmin wird erstmals an einer Meisterschaft teilnehmen.

Ist es nicht viel spannender, ein Auto selbst zu fahren, statt es per Fernbedienung zu steuern, Herr Pichel?

Es hat jedes seinen Reiz, aber wir Modellsportler betreiben unsere Anstrengungen lieber auf abgesperrter Rennstrecke. Im Modellbau oder auch Modellsport geht es nicht immer nur um das besonders Rasante, sondern man muss unser Hobby als Großes sehen. Man benötigt technisches Verständnis, was in einem Verein vermittelt wird, man muss dreidimensional denken, Geschick mitbringen und dieses auch anwenden können. Denn dieses Hobby ist sehr komplex, und genau das macht es spannend und interessant, auch für Kinder und Jugendliche.

Woher kommt denn Ihr Interesse an Modellautos?

Ich betreibe dieses Hobby schon viele Jahre. Begonnen mit kleineren Modellen im Maßstab 1:8, fuhren wir mit Freunden auf geschlossenen Parkplätzen. Danach verlagerte sich mein Interesse eher in den Bereich Modellflug. Hier baute und flog ich mit großen Modellhubschraubern aktiv, bis ich 2010 das Hobby Modellbau erst einmal zur Ruhe bringen musste, da unsere Tochter und deren Erziehung im Vordergrund standen.

Und dann war es ausgerechnet Ihre Tochter, die sich plötzlich für Ihr altes Hobby interessierte.

Ganz genau so war es. Im Urlaub 2014 sparte meine Tochter ihr Urlaubsgeld, um sich ein „ferngesteuertes Auto“ zu kaufen, da sie sich plötzlich dafür interessierte. Ich als Modellbauer wusste jedoch um die Tatsache, dass die ferngesteuerten Fahrzeuge aus den Großmärkten qualitativ nicht den Ansprüchen genügen. Also fuhren wir im Anschluss unseres Urlaubes zum nächstgelegenen Modellbauhändler der Region nach Rammenau. Dort fanden wir ein entsprechendes Einsteigerfahrzeug für meine damals siebenjährige Tochter.

Und eines für Sie?

Stimmt. Ich sah ein Großmodell, was mein langgehegter Traum war. Einen Losi 5ive-T im Maßstab 1:5. Nach kurzer Überlegung schlug ich zu und kaufte das Ausstellungsstück, um gemeinsam mit meiner Tochter den Modellsport wieder zu beleben. Der Besitzer des Modellbauladens in Rammenau berichtete vom Verein Großmodelle Bautzen, der eine eigene Rennstrecke hat und wo ich kurze Zeit später Mitglied und später Jugendwart wurde.

Bewahren Sie sich mit diesem Hobby auch ein Stückchen Kind in sich?

Eher nein. Das Interesse am Modellbau hat im Grunde nichts mit dem typischen „Spielen“ zu tun. Vielmehr ist es die technische Vielfalt und das handwerkliche Geschick sowie die Leidenschaft, ein Fahrzeug sportlich ambitioniert mit viel Freude zu bewegen. Wir bewegen unsere Fahrzeuge nur außerhalb des öffentlich zugänglichen Bereichs. Aufgrund der Größe und des Gewichts der Fahrzeuge, die bis zu 50 Zentimeter breit und fast einen Meter lang sind und ein Gewicht von bis zu 20 Kilo auf die Waage bringen können, bringt es auch gewisse Gefahren mit sich, welche nicht immer absehbar sind.

Als Jugendwart im Verein wollen Sie sicher auch neuen Nachwuchs gewinnen.

Ja, natürlich. Deshalb erstellte ich eine neue Konzeption. Zusammen mit dem Vorstand gewannen wir den Hersteller Tamiya, welcher speziell für Kinder eine eigene Rennserie veranstaltet. Somit findet dieses Jahr am Sonnabend erstmalig der Tamiya-Fighter-Cup auf unserer vereinseigenen Rennstrecke auf dem Flugplatz in Litten statt, bei dem meine Tochter Jasmin erstmals an einer Meisterschaft teilnehmen wird. Wir schafften uns im Verein auch fünf vereinseigene Modellautos des Herstellers Tamiya an, um interessierten Kindern und Jugendlichen eine Lobby zu schaffen, dass sie Modellsport live erleben und probieren können, ohne das finanzieller Aufwand für die Eltern entsteht. Häufig ist es ja so, dass sich Kinder ausprobieren wollen. Hier beginnt schon unsere Kinder - und Jugendarbeit.

Gespräch: Silke Richter

Zeitplan: 11 Uhr bis 14 Uhr Fahrzeugeinweisung und Trainingsmöglichkeit, 14 Uhr Qualifikationswettbewerbe,

nach 15 Uhr Start der Finalrennen, nach 16 Uhr Siegerehrung mit Pokal- und Preisverleihung

www.grossmodelle-bautzen.de