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Vandalismus am versteinerten Baum

Am Naturdenkmal in der Nähe von Hartha ist die Infotafel zerstört worden. Das ist nur ein Beispiel für unnötige Schäden.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Hartha. Der neueste Fall von Vandalismus betrifft ein Naturdenkmal, etwa 1,8 Kilometer nördlich von Hartha im Auenbachtal. Einheimische kennen das Gebiet als „Töpferloch“. Es handelt sich um ein Teilstück eines verkieselten Baumstammes, genauer gesagt um die zugehörige Kennzeichnungs-, Informations- und Lehrtafel, die vollständig entfernt und damit zerstört wurde. „Vandalismus wird zur Anzeige gebracht. Oftmals ist eine Strafverfolgung mangels Zeugen schwierig. Daher hoffen wir die Bevölkerung zu sensibilisieren und entsprechende Vorfälle der Polizei oder uns zu melden“, so Landrat Matthias Damm (CDU).

Die Araukarie ist vielen älteren Einheimischen als Teilstück eines versteinerten Baumes bekannt. Im Laufe der Jahre war er jedoch verschüttet. Später wurde er von Naturschützern ausgegraben und 2005 vom Landratsamt unter Schutz gestellt. „Der Fundort war direkt in einer Bachaue, dadurch war der versteinerte Baum auch frei gespült worden“, sagte Udo Seifert, Referatsleiter Naturschutz und Landwirtschaft beim Landratsamt Mittelsachsen. Auch um die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaftsbetriebe zu gewährleisten, sei das Geodenkmal 2005 um etwa 20 Meter an den Feldweg verlegt und auf einen Sockel gesetzt worden. „Damit war die Möglichkeit gegeben, die Araukarie dauerhaft zu besichtigen“, so Seifert.

Die Schutzwürdigkeit des Naturdenkmals ergibt sich in erster Linie aus der regionalen Einzigartigkeit der verkieselten Baumstämme. Im Allgemeinen handelt es sich um seltene Einzelfunde. Im Bereich des Töpferlochs sind damit einmalig im Landkreis verkieselte Baumstämme als Zeugnis der Erdgeschichte zugänglich. Weiterhin besitzen die Aufschlüsse wesentliche Bedeutung als pädagogisches und wissenschaftliches Anschauungs- und Forschungsobjekt zur Erdgeschichte Nordwestsachsens.

Im Landkreis sind vor allem die Bereiche Straßen und die Beschilderung von Schutzgebieten und -objekten von Schäden durch Vandalismus betroffen. Im Bereich Straßen gibt es immer wieder Beschädigung von Ampeln durch Abschlagen von Sonnenblenden und Blindensignaltongebern, Zerstörung von Anforderungstastern, Umstoßen von Steuerschränken, Diebstahl von LED-Einsätzen, Funkuhren. Der Schaden liegt bei mehreren zehntausend Euro. Es werden keine Statistiken über die Leistungen des Betriebsdienstes aus Vandalismus heraus geführt.

Gegenwärtig stehen im Landkreis fast 1 100 Schilder im Bereich Naturschutz, das entspricht einem Materialaufwand von 27 060 Euro zur Kennzeichnung der Landschafts- und Naturschutzgebiete sowie Flächen- und Baum-Naturdenkmäler, wobei die Beschilderung aller Gebiete noch nicht abgeschlossen ist. In den Jahren 2015 und 2016 konzentrierten sich die Schäden durch Besprühen auf das Gebiet der und um die Stadt Waldheim. Hier wurden auch zwei Informationstafeln zu geologischen Naturdenkmalen besprüht. Da eine Reinigung nicht mehr möglich war, blieb nur der kostenaufwendige Ersatz. Die Kosten summierten sich dafür auf etwa 1 000 Euro.