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Unwetter fegt übers Land

Die Folgen des Gewitters vom Dienstagabend treffen die Menschen zwischen Burkau und Umgebung besonders.

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© Rocci Klein

Von Hans Leonhardt und Rocci Klein

Bischofswerda. Erst dunkle Wolken, dann vereinzeltes Grummeln und plötzlich geht es richtig los. Ein Gewitter mit sintflutartigem Regen geht über der Region Bischofswerda nieder. Am schlimmsten tobt das Unwetter in einer Schneise zwischen Burkau, Elstra, Crostwitz und Kamenz. Innerhalb von wenigen Minuten stehen hier Straßen unter Wasser, können Autos nur noch im Schneckentempo fahren. Für manche kommt es noch schlimmer.

Die Bilder vom Unwetter

In Burkau ließ der Wolkenbruch den Bach anschwellen.
In Burkau ließ der Wolkenbruch den Bach anschwellen.
In kurzer Zeit hatte in Burkau dreckiges Wasser einen Keller geflutet.
In kurzer Zeit hatte in Burkau dreckiges Wasser einen Keller geflutet.
Die Burkauer Feuerwehr wurde gerufen, um Keller leerzupumpen.
Die Burkauer Feuerwehr wurde gerufen, um Keller leerzupumpen.
Das Regenwasser setzte in Crostwitz unter anderem die Hornigstaße unter Wasser.
Das Regenwasser setzte in Crostwitz unter anderem die Hornigstaße unter Wasser.
Feuerwehrleute waren auch in Crostrwitz im Einsatz.
Feuerwehrleute waren auch in Crostrwitz im Einsatz.
Die Schleusen komnnten in Crostwitz das Wasser nicht mehr fassen, die Feuerwehr musste ran.
Die Schleusen komnnten in Crostwitz das Wasser nicht mehr fassen, die Feuerwehr musste ran.
Blitzeinschlag in den Schwarzenberg bei Elstra.
Blitzeinschlag in den Schwarzenberg bei Elstra.

In Burkau musste die Feuerwehr gleich mehrmals Hilfe leisten. In einem Mehrfamilienhaus an der Säuritzer Straße lief der Keller mit Wasser voll. Knapp 25 Zentimeter hoch stand das Wasser, berichtet der stellvertretende Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr, Ronny Gräfe. Die Kameraden mussten den Keller leer pumpen. Der wurde noch am selben Abend mit einem Industriestaubsauger gereinigt und –  was für ein Service –  von der Feuerwehr besenrein übergeben. Am Gebäude selbst entstanden keine Schäden, allerdings hatten die Anwohner private Gegenstände im Keller eingelagert, die trocknen müssen.

Auf den Straßen in Burkau gab es auch einiges zu tun. Zuerst lief Schlamm auf den Hinterhofweg, den die Feuerwehrmänner jedoch schnell entfernen konnten. Anschließend fegte eine kleine Windhose durch den Ort und knickte kleine Bäume und Äste ab. Insgesamt drei Stunden waren die Burkauer Kameraden im Einsatz, teilte Ronny Gräfe mit.

Auch an der Burkauer Kirche zog das Unwetter nicht spurlos vorbei. Vermutlich schlug ein Blitz in den Turm ein, sagte uns Pfarrer Michael Müller. Dabei blieb die Kirchturmuhr um zehn nach sechs stehen. „Außerdem hat es die Glockenautomatik erwischt, die wir letztes Jahr erst für 12 000 Euro erneuert haben“, bedauert der Pfarrer. Ein Elektriker hat das Problem zunächst provisorisch behoben, heute soll sich eine Glockenfirma um den Schaden kümmern. Im Freibad fiel durch das Gewitter außerdem die Telefonanlage aus.

Bächlein wurde zum reißenden Strom

Es ist erst gut zwei Wochen her, als es noch um Niedrigwasser in Flüssen und Bächen ging. Auch das Klosterwasser, was sich durch Burkau schlängelt, war betroffen. Am Dienstagabend war davon nichts mehr zu sehen. Das Bächlein entwickelte sich durch den Starkregen zu einem reißenden Strom, trat stellenweise über die Ufer und überflutete einige Gärten.

Eine kuriose Geschichte berichtete Mathias Hüsni aus Burkau. Aus einem privaten Garten wehte der Wind ein knapp zwei Meter großes Kindertrampolin in einen Teich. Nach dem Unwetter wurde das Spielgerät mit der Hilfe von mehreren Nachbarn wieder an Land gebracht.

Auch in anderen Orten tobte das Unwetter. So musste in Crostwitz die Hornigstraße gesperrt werden, nachdem sich die Abflüsse mit Dreck zugesetzt hatten. Dadurch stand das Wasser zentimeterhoch auf der Fahrbahn, Autos konnten nicht mehr hindurch. Die Feuerwehr musste die Abflüsse freiräumen und konnte den Verkehr dann wieder freigeben.

Kurz zuvor schlug ein Blitz in das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau ein und löste die Brandmeldeanlage aus. Glücklicherweise brach kein Feuer aus. Auch in den Schwarzenberg bei Elstra schlug ein Blitz ein, auch hier passierte jedoch nichts Schlimmeres.

Bischofswerda wurde diesmal verschont, wie Gemeindewehrleiter Hans-Jörg Mehnert mitteilte. „Hier gab es keine Einsätze, das Unwetter war offenbar nur auf ein sehr kleines Areal begrenzt“, sagte er.