Von Maria Fricke
Döbeln. Das Interesse an der Technik hat Daniel Schäffner zur Straßenmeisterei nach Döbeln gebracht. Seit Montag ist der 20-Jährige aus dem Striegistal einer der 30 Mitarbeiter, die sich tagtäglich um die Straßen im Altkreis kümmern. Gelernt hat er den Beruf des Straßenwärters im Landratsamt. Und das, obwohl Schäffner eigentlich Brandmeister werden wollte.
„Das hat aber aus gesundheitlichen Gründen nicht geklappt“, sagt der junge Mann. Die Ausbildung war somit Plan B. Und trotzdem ist er mit Leidenschaft dabei. Während seiner dreijährigen Lehre war er in der Straßenmeisterei Hainichen tätig. „Dort durfte ich eigentlich fast alles machen: Winterdienst, Grasmahd, Straßeninstandhaltung“, zählt Schäffner auf. Am meisten Spaß gemacht habe ihm allerdings das Ablegen des Lkw-Führerscheins, der ebenfalls Bestandteil der Ausbildung ist. „Und die Einweisung in die Technik des Unimog“, fügt er hinzu. Die Theorie hat er am Beruflichen Schulzentrum für Bau- und Oberflächentechnik in Zwickau gelernt.
Einblick durch Praktikum
Über ein Praktikum im Bauhof seiner Gemeinde hatte Schäffner während der zehnten Klasse einen Einblick in das Berufsfeld bekommen. Zum Landratsamt hat er ebenfalls über ein Praktikum, allerdings im Feuerwehrtechnischen Zentrum Mittweida, erste Kontakte aufgenommen. Sich dann auch im Amt um einen Ausbildungsplatz bewerben, fiel nicht schwer. „Der Beruf wird zu 90 Prozent nur von den Landkreisen oder vom Freistaat ausgebildet“, sagt Schäffner, der seine Ausbildung mit einem guten Ergebnis abgeschlossen hat.
Dass Schäffner in seinem Job täglich draußen ist und auch körperlich anstrengende Arbeiten verrichtet, macht ihm nichts aus. „Ich wollte nicht im Büro, sondern in der freien Natur arbeiten.“ In seiner Freizeit geht er regelmäßig ins Fitnessstudio. Seinen Traum vom Brandmeister hat Schäffner noch nicht ganz aufgegeben. Zumindest über seinen Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr Böhrigen ist er ihm nah geblieben. Seit dem sechsten Lebensjahr ist er dabei. „Seit vier Jahren bin ich auch aktiv im Einsatz“, so Schäffner.
Fünf Straßenwärter sind in den vergangenen drei Jahren am Landratsamt ausgebildet worden. Sechs Verwaltungsfachangestellte haben ihre Lehre erfolgreich absolviert. „Sie arbeiten künftig unter anderem in der Führerscheinstelle, der Vollstreckung, der Beschaffung sowie im Ausländerrecht“, sagt Kreissprecher André Kaiser.
Stabile Bewerberzahlen
In diesem Jahr bildet das Landratsamt wieder aus. Acht Azubis und zwei Studenten der Fachhochschule Meißen haben am Dienstag ihre Lehr- und Studienzeit begonnen. Während Unternehmen über zu wenig oder ungeeignete Bewerber klagen, ist das für das Landratsamt kein Thema. „Dass der Ausbildungsbetrieb Landratsamt einen guten Ruf hat, zeigen die stabilen Bewerberzahlen“, sagt Landrat Matthias Damm (CDU). Allein für die vier Ausbildungsplätze zum Verwaltungsfachangestellten haben 187 Interessenten ihre Bewerbungen eingereicht, für die drei Stellen zum Straßenwärter immerhin noch 58. „Jeder Auszubildende wurde in den vergangenen Jahren bei erfolgreichem Prüfungsabschluss übernommen“, erklärt André Kaiser
Schon jetzt sind Bewerbungen für das neue Ausbildungsjahr möglich. Angehende Verwaltungsfachangestellte sollten sich bis zum 30. November melden, angehende Straßenwärter bis zum 15. Januar 2016.