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Unter jedem Dach ein Ach

Der Umbau des Eisstadions begann mit großen Ambitionen. Nun ist Ernüchterung eingekehrt. Und die Skeptiker werden lauter.

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© André Schulze

Von Alexander Kempf

Niesky. Für gute Nachrichten sorgen dieser Tage die Tornados aus Niesky. Die Eishockeymannschaft hat sich mit dem Sieg gegen Bad Muskau einen Tag vor Weihnachten selbst beschenkt und die Tabellenspitze der Regionalliga Ost erobert. Sportlich ist Niesky im Soll. Doch die Spielstätte der Tornados wird auch zum Jahresanfang 2017 noch nicht fertig sein. Probleme mit dem instabilen Baugrund und ein Planerwechsel führen wohl zu höheren Kosten, in jedem Fall aber zu einer Verspätung.

Im Februar waren die ersten Bäume für den Bau des neuen Eisstadions gefallen.
Im Februar waren die ersten Bäume für den Bau des neuen Eisstadions gefallen. © Jens Trenkler

Dabei hat Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann in der Vergangenheit stets betont, dass es sehr ehrgeizig ist, Nieskys größtes Bauprojekt nach der Wende noch in dieser Spielzeit zu vollenden. Im Oktober 2017 soll nun die Eishalle stehen und feierlich eröffnet werden. Zuletzt ist viel unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen, etwa eine Baustellenbesichtigung mit den Stadträten oder ein kleines Richtfest am 7. Dezember. Bis heute sind auch die möglichen Mehrkosten nicht benannt.

Dadurch werden die Skeptiker des Projekts lauter. „Für uns völlig unnütz, der Umbau. Jetzt, wo man es schon nutzen könnte, und in den Winterferien ist es nicht möglich. Und die Kinder sind sehr traurig darüber“, schreibt etwa Nutzerin Beatix Pawlik via Facebook. Und Martin Giese unkt an gleicher Stelle über die schlechte Informationspolitik: „Vielleicht wird ja die Halle dann auch vom Stadtrat ohne Öffentlichkeit genutzt – als Sitzungssaal?“ Es gibt aber auch Rückendeckung für die Verantwortlichen. „Wer soll denn ein Richtfest bezahlen? Wird da die Stadtkasse belastet gibt’s den nächsten Aufstand“, schreibt Juliane Funke. Sie erachtet eine Einweihungsfeier als ausreichend.