Von Helene Krause

Auf einem Dorffest hatte der Angeklagte das erste Mal Crystal konsumiert. Damals war er 18 Jahre alt und gerade durchs Abitur gefallen. Aus dem gelegentlichen Drogenkonsum wurde ein regelmäßiger. Jetzt musste er sich wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln verantworten.

Am 2. Mai 2014 kontrollierte die Polizei in Döbeln den Audi des Angeklagten. Die Beamten fanden fast 11 Gramm Crystal und 21 Gramm Marihuana. Außerdem fuhr der Beschuldigte unter Drogeneinfluss. „Die Drogen hatte ich bei einem Bekannten geholt“, erklärt er vor Gericht. „Sie sollten einige Zeit reichen.“ Weil der Dealer gegenüber dem Polizeirevier wohnt, sei er nicht so oft hingefahren.

Nach der Schule ging der Beschuldigte zur Marine. Dort hörte er vorübergehend mit dem Drogenkonsum auf. Erst als er eine Berufsausbildung machte, fing er wieder an. Nach der Lehre ging er zur Bundeswehr. Die musste er wegen seiner Drogensucht verlassen. Auf Rat seiner Eltern besuchte er die Drogenberatungsstelle der Diakonie. Im Januar 2015 beginnt er eine Therapie in einer Fachklinik. Grund dafür ist auch, dass ein Kumpel unter Drogeneinfluss mit einem Messer auf ihn losging. „Das hat mir gezeigt, was Drogen aus einem Menschen machen“, sagt er. In seinem Schlusswort beteuert er: „Ich werde nie mehr Drogen konsumieren.“

Das Gericht verurteilt den Angeklagten zu sechs Monaten Haft, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung. Er muss die Drogentherapie antreten und darf diese nicht ohne ärztliche Weisung abzubrechen. Außerdem muss er bis zum Beginn der Therapie 40 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.