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Uni-Bibliothek lässt neue Sitzmöbel testen

Besucher der Einrichtung sollen sich besser austauschen können. Dafür entsteht nun ein neuer Raum. Der bringt auch eine Lösung beim Platzproblem.

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© René Meinig

Von Tabea Hauser und Annechristin Bonß

Dresden. Hier mal ein Knistern, da mal ein Rascheln. Studenten stecken die Köpfe zusammen, sie diskutieren, lesen vor, verabreden sich zum Kaffee. Absolute Stille? Fehlanzeige. Im Eingangsbereich der Sächsischen Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek (Slub), darf es ruhig laut sein. Während im großen Lesesaal kein Mucks zu hören ist, geht es hier lebendig zu. Besucher sitzen bisher an langen Tischreihen. Nun soll sich die Einrichtung der Fläche den besonderen Verhaltensregeln anpassen.

Zusammen mit einem Architektenbüro und einer Kommunikationsagentur lässt die Slub den Bereich umgestalten. Bis Oktober sollen die Tischreihen verschwinden. Dafür werden individuelle Sitzelemente aufgestellt. Die konnten die Besucher nun testen. Elena Cowin hat auf einem Alcoven-Sofa Platz genommen. Der Laptop der Lehramtsstudentin steht auf einem kleinen Tisch, der an dem Sofa montiert ist. Diese Sitze lassen sich auch so verschieben, dass mehrere Personen in einer Gruppe zusammenarbeiten. Auch soll es neue Sessel zum gemütlichen Lümmeln geben. Neuartige Banksysteme schaffen Platz für kleine Arbeitsgruppen, die dann abgeschirmt vom Umfeld miteinander sprechen können. Halbrunde Filzwände sollen ebenfalls Raum für Diskussionsrunden bieten.

„Es geht um mehr Flexibilität“, sagt Sprecherin Annemarie Grohmann. Die Besucher sollen in diesem Bereich der Bibliothek Sitzmöglichkeiten für unterschiedliche Interessen finden. Bequem soll es sein, aber nicht lauter als bisher. Andere Besucher sollen sich nicht gestört fühlen. In Reichweite werden neue Drucker, Kopierer und Scanner aufgestellt. Dass nur 15 Jahre nach der Öffnung der Slub am Zelleschen Weg ein Umbau notwendig wird, war zunächst nicht absehbar. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass der Bereich so rege genutzt wird“, sagt Annemarie Grohmann. Im Schnitt kommen täglich 4 000 Menschen in das Haus. In Prüfungszeiten sind es doppelt so viele. Die Arbeitsweisen der Besucher haben sich geändert. Wie hoch die Kosten für den neuen Bereich sind, kann erst nach der Ausschreibung gesagt werden. Im Oktober soll alles fertig sein.

Studentin Elena Cowin ist begeistert. Sie freut sich auf die neuen Sitzmöglichkeiten. Hat aber auch Bedenken. „Ich befürchte, dass viele Plätze verloren gehen“, sagt sie. Diese Sorgen sind umbegründet. Gibt es derzeit 180 Arbeitsplätze in dem Bereich, stehen dann über 192 Schreibtischplätze, 34 Sitze um kleine Tische herum sowie 15 Steharbeitsplätze zur Verfügung.