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Ungarin mag orientalische Tänze

Jeden Tag bis zum 24. Dezember gibt es in Bischofswerda eine Überraschung. Die SZ stellt die Macher vor. Heute: Blanka Kiss.

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© Steffen Unger

Von Sylvia Gebauer

Bischofswerda. Blanka Kiss hat Rhythmus im Blut. Tanzen bezeichnet sie als ihre erste große Liebe. Und der ist sie bis heute treu geblieben. Seit Mai bringt die Ungarin Frauen orientalisches Tanzen in Bischofswerda bei. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit.

Dienstag ist Probentag. In den Räumlichkeiten des Bischofswerdaer Vereins Mosaika in der Schiebock-Passage gibt Blanka Kiss ihren Tanzkurs. Bequeme Kleidung und Socken müssen die Teilnehmer mitbringen. Tücher und Gürtel stellt die Kursleiterin. Grundkenntnisse sind nicht erforderlich. Nur Spaß an Bewegung sollten alle haben. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, die erste Schnupperstunde ist kostenlos. Anderthalb Stunden lang unternimmt Blanka Kiss mit den derzeit sieben Frauen eine tänzerische Reise in fremde Kulturen. Ihnen lernt sie unter anderem Bauchtanzen. Das ist anstrengender als es aussieht. „Es fordert viel Kondition und es werden unterschiedliche Muskelgruppen beansprucht“, sagt Blanka Kiss. Am Anfang hat das selbst die Profitänzerin unterschätzt. „Ich hatte Muskelkater“, sagt sie und muss schmunzeln. 2003 sah sie im Fernsehen eine Show. Seitdem lassen sie die orientalischen Tänze nicht mehr los. Bei einer Freundin lernte sie im Tanzstudio die Grundlagen. Später schloss sie sich einer Tanzformation an. In Ungarn gewann die Gruppe landesweit verschiedene Preise. Seit 2007 gibt die Ungarin selber Bauchtanzkurse. Erst in ihrem Heimatort, der am Balaton liegt, jetzt in Bischofswerda.

Blanka Kiss kann sich ein Leben ohne Tanzen nicht mehr vorstellen. Ihre Mutter brachte sie als Dreijährige zum klassischen Ballett. „Sie meinte, dass es das Richtige für mich sein könnte“, sagt Blanka Kiss. Und sie sollte recht behalten, 15 Jahre lang blieb ihre Tochter dabei. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie damit aufhören. Als 24-Jährige stieg Blanka Kiss wieder ein. „Es fühlte sich absolut richtig an, denn tanzen ist für mich Leben“, sagt sie. Selbst als Blanka Kiss mit ihrer Tochter hochschwanger war, tanzte sie weiter und gab ihre Kurse. Sogar bis zur 38. Schwangerschaftswoche, wenn auch reduziert. „Ich habe mich auf einen Hocker gesetzt, Anleitung gegeben und bewegt, was ich halt konnte“, sagt die Mutter zweier Kinder.

Brücken schlagen ist das Ziel

Seit 2014 lebt die Familie in Bischofswerda. Ihr Mann ist Berufskraftfahrer. Viele Jahre arbeitete er für eine Spedition in Frankfurt am Main. Jetzt in Rammenau. Mit dem Tanzkurs hat Blanka Kiss einen Ausgleich zum Alltag gesucht. Oft ist sie mit ihrer sechsjährigen Tochter und dem vierjährigen Sohn allein zu Hause. Auch deshalb engagiert sie sich im Bischofswerdaer Verein Mosaika. 2013 wurde der Verein gegründet. Sein Ziel ist es, Brücken zwischen den hier lebenden Menschen zu schlagen. Über das Jahr verteilt bietet Mosaika unterschiedliche Veranstaltungen an. Im Rahmen der Interkulturellen Wochen gab es einen Volkstanzabend. Musik und Tanz verbinden Menschen, davon ist auch Blanka Kiss überzeugt.

Lebendiger Adventskalender, Treff 17 Uhr am Rathaus