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Unfallfahrer vom Lutherplatz steht vor Gericht

Ein knappes Jahr, nachdem Roberto Harz in Riesa starb, wird dem damals 21-jährigen Unfallgegner unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen.

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Von Jens Ostrowski

Riesa. Die Schwester des im November tödlich verunglückten Roberto Harz atmete gestern einmal tief durch. Die Nachricht, dass der schwere Unfall ihres Bruders jetzt gerichtlich terminiert ist, stimmt sie froh. „Denn die ganze Familie wartet darauf, endlich mit dem Thema abschließen zu können. Und das ist nicht möglich, wenn man weiß, dass irgendwann noch ein Gerichtsverfahren ansteht“, sagte Katrin Burgdorff auf Nachfrage der SZ.

Mehrere Zeugen geladen

Angeklagt ist der damals 21-jährige Unfallgegner. Laut Dekra-Gutachten war er mit seinem Audi A5 in der Nacht auf den 3. November 2013 zwischen 97 und 110 Stundenkilometer schnell – bei erlaubtem Tempo 50. Dafür muss er sich nun am 15. Oktober (9 Uhr) vor Gericht verantworten. Wie der Direktor des Riesaer Amtsgericht, Herbert Zapf, sagte, werde ihm „vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung“ vorgeworfen. Der Strafrahmen sieht dafür eine Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren vor.

In der Unfallnacht zum 3. November wollte der 38-jährige Roberto Harz mit seinem Passat über die Pausitzer Straße die Robert-Koch-Straße Richtung Sachsenarena überqueren. Von rechts raste dem zweifachen Familienvater ein A5 in die Seite. Der Passat schleuderte über die Fahrbahn und blieb an einem Ampelpfosten hängen. Für den Fahrer, der bei ausgeschalteter Ampel nicht vorfahrtberechtigt war, kam jede Hilfe zu spät. Er starb an den Folgen der Kollision.

Laut Herbert Zapf sollen mehrere Zeugen geladen werden. Darunter der Beifahrer des damals 21-Jährigen, zudem mehrere Polizisten und ein Sachverständiger.