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Unendlicher Ärger mit Gelben Säcken

Der Bauverein wurde vergessen. In Dipps gibt’s endlich wieder Nachschub. Doch ob der reicht, ist fraglich.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Einfach mal Gelbe Säcke abholen, das kann doch keine Hürde sein, will aber nicht so richtig klappen. Es funktioniert weder bei der Versorgung mit den leeren Säcken noch bei der Entsorgung der gefüllten Säcke, wie Beispiele aus Dippoldiswalde und Schmiedeberg zeigen.

Der Bauverein in Schmiedeberg wurde bei der Planung der Touren einfach vergessen.
Der Bauverein in Schmiedeberg wurde bei der Planung der Touren einfach vergessen. © Egbert Kamprath

Der erste Fall: Eine ganze Straße wurde vergessen

In ganz Dippoldiswalde hat die Firma Kühl, die für das Einsammeln der Gelben Säcke verantwortlich ist, die Routen umgestellt, aber den Bauverein in Schmiedeberg dabei schlicht vergessen. Es gab schon Abholtermine im Januar und jetzt wieder am Freitag vor einer Woche, zu denen die Säcke stehen geblieben sind. „Die lagen da teilweise übers Wochenende, wir hatten Sturm, und der hat sie durch die Gegend geblasen. Die reißen dann auf ,und der Abfall bleibt liegen“, ärgert sich Axel Barthel vom Bauverein. Er hat sich dann an die Firma Kühl gewandt. Die Antwort am Telefon fand er etwas schnippisch: Der Fahrer hätte das wohl vergessen. Jedoch konnte der Fahrer gar nichts dafür.

Axel Barthel hat aber mit seinem Anruf eine Lösung des Problems am Bauverein angestoßen. Kühl hat darauf offenbar seine Touren noch einmal überprüft und festgestellt, dass bei der Neuorganisation zum Jahreswechsel ein grundsätzlicher Fehler passiert ist. „Durch eine Umstellung der Tour Anfang des Jahres ist diese Straße leider in der Planung nicht mehr berücksichtigt worden. Der zuständige Niederlassungsleiter war aber inzwischen vor Ort, um eine geregelte Entsorgung wieder sicherzustellen. Wir möchten uns für die entstandenen Umstände bei den Bürgern entschuldigen“, teilte Alexander Stoffel auf Anfrage der SZ mit, Bereichsleiter bei der Niederlassung der Entsorgungs- und Recyclingfirma Kühl in Heidenau. Sie ist vom Dualen System Deutschland seit 2015 mit dem Einsammeln der Gelben Säcke in unserer Region beauftragt.

Die Umstellung jetzt zum Jahreswechsel hatte zur Folge, dass in Dippoldiswalde die Touren neu festgelegt wurden. In der Kernstadt werden die Gelben Säcke jetzt alle 14 Tage am Donnerstag abgeholt und nicht mehr am Montag. Der Montagstermin hatte viel Kritik auf sich gezogen, da vielfach schon am Freitagabend die Gelben Säcke herausgestellt wurden. Wenn dann das Wetter stürmisch war, gab es in der Kernstadt das gleiche Problem, wie es der Bauverein in den letzten Wochen hatte. Die Säcke fledderten herum.

Der zweite Fall: Die Versorgung mit neuen Säcken ist unzuverlässig

Ein anderes Problem hat das Duale System nach wie vor nicht im Griff: die Versorgung mit neuen Gelben Säcken. So hing auch diese Woche wieder der Zettel an der Eingangstür zum Computergeschäft Galeon in Dippoldiswalde, welches die Säcke kostenlos ausgibt, dass es keinen Nachschub gibt. Am Donnerstag wurde geliefert. „Unglaublich, wie lange das gedauert hat“, kommentiert Marko Strzebin, der Inhaber von Galeon, dieses Thema. Zahllose Telefonate hätte er deswegen schon geführt.

Zwanzig Kartons kamen am Donnerstag an. Sie enthalten jeweils 70 Rollen à 13 Säcke. Am Freitag kam noch eine Nachlieferung mit zehn Kartons. Die Mitarbeiter von Galeon sind gespannt, wie weit dieser Vorrat reicht. Zwei Wochen vielleicht … Sie haben so ihre Erfahrung. Wenn ein Nachfragestau abzuarbeiten ist, dann gehen die Säcke auch schneller weg, als dies bei normalem Betrieb der Fall wäre.