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Undine macht den Anfang

Zur ersten Vorstellung des Jahres auf der Seebühne Kriebstein kommen 400 Zuschauer.

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Von Helene Krause

Blaue schaumgekrönte Pappwellen schlagen über der Seebühne Kriebstein zusammen. Sie scheinen das Schiff, das im Hintergrund schwimmt und von dem nur der Bug zu sehen ist, zu verschlingen. Grüne und rosarote Wasserpflanzen und ein orange-weißer Fisch zieren den Meeresgrund, eine Sandbank ist aufgebaut. Um sie herum tanzen zwei lustige Quallen, ein Seestern und weitere Meeresbewohner. Mit „Undine, die kleine Meerjungfrau“ hat das Mittelsächsische Theater am Sonnabend die Saison auf der Seebühne Kriebstein eröffnet.

Mit „Undine“ zeigt das Mittelsächsische Theater ein Stück, das schon im vergangenen Jahr einige Male gezeigt wurde und das ein großer Erfolg war. Etwa 400 Zuschauer waren in die erste Veranstaltung des Jahres gekommen, Kinder und Erwachsene. Farina-Liza Trollewski als Undine, Oliver Niemeier als Prinz Hans und all die anderen Darsteller zeigen in dem Kinder- und Familienstück singend und tanzend ihr ganzes Können. Doch das Stück gefällt nicht nur schauspielerisch und gesanglich. Auch die Umsetzung ist voller Fantasie. So lassen sich beispielsweise die Wellen teilen, sodass das Schiff fast vollständig zu sehen ist. Die Meerhexe, dargestellt von Franka Anne Kahl, kommt im Maul eines großen Fisches auf dem Stausee zur Bühne geschwommen und als Pausenzeichen taucht eine Flaschenpost mit der Aufschrift „Pause“ in den Bühnenwellen auf.

In dem Stück von Franziska Steinof nach Hans Christian Andersen und Friedrich de la Motte Fouqué begegnet Undine, die Tochter des Meerkönigs, dem jungen Prinzen Hans. Er ist vom Schiff gefallen und droht zu ertrinken. Sie rettet ihm das Leben und verliebt sich in ihn. Deswegen will sie für Hans ihr sicheres Zuhause verlassen. Bei der Meerhexe tauscht sie gegen ihr Lachen zwei Menschenbeine ein. Doch Hans kann sich nicht zwischen ihr und der Anderen entscheiden. Weil der untreue Liebhaber es nicht verdient hat, fordert Undine von ihm ihr Herz zurück. Und obwohl sie, weil Hans sie nicht heiratet, sterben soll, wird sie am Schluss des Stückes zu einer Elfe, die wieder lachen kann.

Am Ende der Veranstaltung gibt es tosenden Applaus. Zu der kleinen Saisoneröffnungsfeier, die sich für die Theaterleute anschließt, sind dann allerdings nur wenige gekommen. Unter ihnen sind Professor Arnold Beck vom Förderverein Theater Freiberg und Sponsoren.

Jana Schlegel und Tochter Manja aus Mittweida sind nicht zum ersten Mal auf der Seebühne. Das Stück hat ihnen sehr gut gefallen. „Das Wetter passt und es ist etwas anderes als Kino“, sagt Jana Schlegel. „Ich wollte mit meiner Tochter etwas unternehmen.“

Auch Michael Schönert und seinen Kindern Aura und Josh aus Tanneberg bei Nossen gefällt das Stück gut. Sie verbringen auf dem Zeltplatz mit anderen Familien ein verlängertes Wochenende. „Deshalb haben wir die Gelegenheit genutzt und uns das Stück angesehen“, sagt Schönert.