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Umleitung ist jetzt ausgeschildert

Seit dem 17. Juli rollte der Verkehr trotz gesperrter Staatsstraße durch Volkersdorf. Über eine viel zu kleine Straße. Jetzt scheint klar zu sein, warum.

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© Sven Görner

Von Sven Görner

Die Anwohner der Waldteichstraße in Volkersdorf können aufatmen. Und auch die Stadtverwaltung Radeburg braucht sich etwas weniger Sorgen um den Zustand der kleinen Anliegerstraße zu machen. Über diese rollte seit dem 17. Juli, dem Beginn der Bauarbeiten an der Staatsstraße 96, zwei Wochen lang der gesamte Durchgangsverkehr. Seit Montag ist nun endlich zwischen Dresden und Berbisdorf die in Vorbereitung auf das Baugeschehen vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) angekündigte überörtliche Umleitung über Moritzburg ausgeschildert. In beide Richtungen. Denn die kürzere Route über die Waldteichstraße ist eigentlich nur für Anwohner und den Linienbus gedacht.

Auf SZ-Nachfrage, warum die den Ort entlastende große Umleitung fehlt, hatte das Lasuv am 18. Juli mitgeteilt, dass eine am Vortag kurzfristig anberaumte Vor-Ort-Beratung mit dem Verkehrsamt des Landkreises Meißen ergeben hätte, dass zunächst nur die Vollsperrung und Umleitung in Volkersdorf eingerichtet wird.

„Da derzeit in Sachsen noch Sommerferien sind, soll zunächst der momentane tägliche Verkehrsfluss durch den Ort beobachtet werden. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Verkehrsströme im positiven Sinne einpegeln“, hieß es weiter. Daher werde mit Rücksicht auf die Verkehrsteilnehmer von der großräumigen Umleitung gegenwärtig noch abgesehen. „Bei Bedarf wird die avisierte großräumige Umleitung durch das Verkehrsamt des Landkreises Meißen angeordnet und durch die Verkehrssicherungsfirma eingerichtet.“ Weil der Widerstand der Anwohner und auch der Stadt, die um den Zustand ihrer Straße fürchtet, offenbar zu massiv waren, gab es dann am 20. Juli auf erneute Nachfrage beim Lasuv plötzlich die Auskunft, dass die zuständige Verkehrsbehörde entschieden habe, nun doch Hinweise auf die Vollsperrung aufzustellen.

Inzwischen liegt auch eine Antwort des Verkehrsamtes des Landkreises zu dem Umleitungswirrwarr vor. Aus dem Schreiben des Landratsamtes geht hervor, dass das Fehlen der überörtlichen Umleitung zum Start der Bauarbeiten das Lasuv und die Stadt eigentlich hätte nicht überraschen dürfen.

„In der Abstimmungsberatung zu Verkehrsführung am 26. Januar wurde gemeinsam mit der Polizeidirektion Dresden, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr, der Stadtverwaltung Radeburg festgelegt, im Rahmen der Bauausführung der Abschnitte 1 und 2 eine innerörtliche Umleitung über die Waldteichstraße zu aktivieren“, schreibt das Verkehrsamt. Diese Verfahrensweise sei am 28. Juni nochmals im Gespräch mit der Stadtverwaltung, sie ist zuständig für die Waldteichstraße, abgeklärt worden und am 5. Juli durch das Landratsamt für den 1. Bauabschnitt verkehrsrechtlich angeordnet worden. Und weiter heißt es: „Die großräumige Umleitungsführung sollte entsprechend Erfordernis und bei Bauabschnittswechsel aktiviert werden. Diese Verfahrensweise wurde aufgrund der bekannten Verkehrsbelastungszahlen aus der Verkehrszählung von 2015 und mit Blick auf die im August/September stattfindenden Großveranstaltungen im Raum Moritzburg als sinnvoll erachtet.“ Aufgrund dieser Entscheidung seien in der Bauvorbereitung die erforderlichen Plantafeln für eine großräumige Umleitungsführung nicht hergestellt worden.

Am 17. Juli sei dann die Abnahme der angeordneten Maßnahmen erfolgt. „Aufgrund des festgestellten reibungslosen Verkehrsablaufs wurde durch unsere Behörde ergänzend festgelegt, vorerst Hinweistafeln mit Verweis auf den Bau der S 96 in Volkersdorf an den Knotenpunkten S 96/S 80, S 81/S 80 und S 96/S 81 aufzustellen. Dies wurde mit Wirksamkeit zum 19. Juli verkehrsrechtlich angeordnet.“

In der ersten Bauberatung am 20. Juli wurde durch das Lasuv und die Stadt Radeburg schließlich gefordert, die Umleitung zu aktivieren. Dieser Forderung ist der Landkreis gefolgt. Die notwendigen verkehrsrechtlichen Maßnahmen wurden zum 24. Juli angeordnet und die Umleitungstafeln in Auftrag gegeben, so das Landratsamt. Diese stehen seit Montag.