Merken

Umleitung kostet zehn Minuten

Bis Ende des Jahres soll an der S 31 in Richtung Mügeln gebaut werden. Die Geschäftsleute hoffen auf ein schnelleres Ende.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Leisnig/Kleinpelsen. Sie hätte sich gewünscht, dass der Bau der Staatsstraße 31 nördlich der Autobahnanschlussstelle von Leisnig bis Mügeln eher begonnen hätte. „Doch nun müssen wir damit leben, auch wenn es genau in unsere Geschäftszeit fällt“, sagt Susann Munz, Betreiberin der „Wundervollen Weihnachtswelt“ in Strocken. Immerhin seien die Wegweiser bereits aufgestellt worden, rechtzeitig vor der Öffnung am Sonnabend.

Wer zur Weihnachtswelt will und von der Autobahn an der Anschlussstelle Leisnig abfährt, muss zunächst Richtung Leisnig und dann über Naunhof und Gallschütz nach Strocken fahren. „Das ist ein Umweg von 7,8 Kilometern“, hat Susann Munz ermittelt. Knapp zehn Minuten, die man in Kauf nehmen müsse. Die Geschäftsfrau hofft nun darauf, dass die Arbeiten zügig voran gehen und die S 31 vielleicht schon Anfang Dezember wieder befahrbar ist.

Karin Voigtländer, Inhaberin der Gaststätte und Diskothek Halli Galli in Kleinpelsen, hat bisher kaum Auswirkungen gespürt. „Der Imbiss ist nach wie vor gut besucht und in der Diskothek beginnen die Veranstaltungen jetzt erst“, so Voigtländer. Aus diesem Grund hofft sie darauf, dass die Bauarbeiten möglichst bald beendet sind.

Nach den Worten von Nicole Wernicke vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) laufen die Arbeiten nach Plan. „Außerhalb der Ortslage Kleinpelsen wird in dieser Woche die Frostschutzschicht der Fahrbahn auf Höhe gebracht, sodass voraussichtlich ab Anfang der nächsten Woche der Asphalteinbau in diesem Bereich erfolgen kann“, sagte Wernicke. Danach sind der Bau der Bankette und die Herstellung von Mulden und Gräben sowie Geländeangleichungen geplant. In Kleinpelsen seien die Kanalbauarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen. Nun werden Borde gesetzt und die dreireihigen Pflasterrinnen an den Borden hergestellt. Gleichzeitig erfolgen Kabelverlegearbeiten verschiedener Versorgungsunternehmen. Der Einbau des Asphalts im innerörtlichen Bereich, inklusive der Abzweige nach Börtewitz und Strocken, ist im November 2016 geplant. „Die Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme ist bei entsprechender Witterung im Dezember 2016 vorgesehen“, so Wernicke.

Der Bauabschnitt ist 1,1 Kilometer lang. Die Ausbaustrecke beginnt etwa 80 Meter vor dem Ortseingang Kleinpelsen und endet am schon im vergangenen Jahr realisierten zweiten Bauabschnitt der S 31 in Richtung Mügeln. Auch zwei Kreuzungen werden mit ausgebaut. Das ist einmal die Kreuzung in Richtung Börtewitz und zum anderen die in Richtung Strocken.

Ziel des Gesamtprojektes „Ausbau der S 31 nördlich der A 14 bis Mügeln“ ist es, in Ergänzung zur Ortsumgehung Mügeln eine gut ausgebaute und verkehrssichere Trasse der Staatsstraße zu haben. Das Projekt kostet einschließlich Planung und Grunderwerb reichlich sechs Millionen Euro. Die Hauptlast trägt der Freistaat Sachsen, wobei er 75 Prozent der Ausgaben von der Europäischen Union im Rahmen des Efre-III-Programms gefördert bekommt.

In vielen Abschnitten der neu ausgebauten Straße sind insbesondere im vorstädtischen Bereich eine Menge Ver- und Entsorgungsleitungen umverlegt worden. Für mehr Sicherheit für Kraftfahrer wie Fußgänger entstanden zusätzliche Abbiegespuren, wie zum Beispiel an der Kreuzung nach Kemmlitz. In der Ortslage Neusornzig etwa haben die Fußgänger auf einer Seite der Straße einen durchgängigen Gehweg bekommen. An mehreren Stellen sind Rückhaltebecken entstanden, die Regen bei heftigem Niederschlag sammeln und kontrolliert an die Entwässerungssysteme abgeben. Das soll helfen, die Überflutung der Straße zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren. Bisher ist die Fahrbahn auf 6,50 Meter Breite ausgebaut worden. Das passiert auch beim letzten Abschnitt. (mit sig)