Dresden. Erst leuchtete der Regenbogen, dann peitschte der Regen über Straßen und Plätze. Kurz und kräftig tobte sich Sturmtief Xavier am Donnerstagnachmittag über Dresden aus. Schnell waren in der Stadt die ersten Feuerwehren zu hören. Die Dresdner Verkehrsbetriebe meldeten zunächst einzelne umgestürzte Bäume auf der Ludwig-Hartmann-Straße in Blasewitz, am Nürnberger Platz in der Südvorstadt, dem Moritzburger Weg in Hellerau und an der Maxim-Gorki-Straße in Trachenberge. Auch Autofähre und Seilbahn wurden vorübergehend aus dem Rennen genommen. Bis zum späten Abend waren die meisten Schäden wieder repariert.
Sturmtief Xavier über Dresden
Ein Feuerwehrsprecher sprach von knapp 60 Einsätzen – Bäume auf Straßen, Ober- und Telefonleitungen im ganzen Stadtgebiet. Eine Autofahrerin wurde auf dem Nürnberger Platz leicht verletzt als eine etwa 20 Meter hohe Eiche durch Sturmböen auf die Oberleitung der Straßenbahn und vorbeifahrende Fahrzeuge fiel.
Auf der Ludwig-Hartmann-Straße stürzte eine Fichte nur wenige Meter vor einer fahrenden Straßenbahn um. Dabei wurde die Oberleitung der Straßenbahn zerstört. Mit Hilfe einer Kettensäge und des Krans der Feuerwehr konnte der Baum beseitigt werden. Eine quer über der Korolenkostraße liegende Kiefer beschädigte mehrere Häuser und Straßenlaternen sowie Büsche und Gartenzäune. Auch auf der Leipziger Straße wurden durch eine umgestürzte Kastanie die Fassade und die Balkone eines Wohnhauses beschädigt.
Der Germanwings-Flug 4U2026 aus Stuttgart musste wegen des Sturms den Landeanflug auf den Airport in Klotzsche aus Sicherheitsgründen abbrechen. Die Maschine startete durch und flog zurück nach Stuttgart. Auch der Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Dresden wurde gestrichen - ebenfalls wegen Xavier. Immerhin wurden am Flughafen Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 km/h gemessen.
Der Sturm wirkte sich auch auf das Pichmännel-Oktoberfest aus. So wurde das Zelt im Ostragehege aus Sicherheitsgründen erst Stunden später für Gäste geöffnet. Zwar sei es grundsätzlich für die angekündigten Windstärken ausgelegt, doch verschiedene Anbauten hätten zum Risiko werden können, sagte eine Sprecherin der veranstaltenden Feldschlösschen AG.
Am Freitag ließ der Wind dann spürbar nach. Regen und Kälte bleiben dagegen bis zum Wochenende erhalten. (SZ/hbe/lex/stb/mja)