Merken

Umbau des Umbaus

Vor einem Jahr wurden die drei Wohnheime der Fachhochschule der Verwaltung zu Heimen für Flüchtlinge – nun werden sie wieder zu Wohnheimen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Anne Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. Es ist ein Wortungetüm: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Meißen, Fortbildungszentrum des Freistaates Sachsen. Hier wird der Nachwuchs für die Verwaltungen von Städten und Gemeinden, für Finanzämter und andere Behörden des Landes ausgebildet. Und weil die Studenten irgendwo untergebracht werden müssen, unterhält die Schule in Meißen-Bohnitzsch ein aus drei Neubaublöcken bestehendes Wohnheim.

Das war jedenfalls bis zum September 2015 so. Da mussten die Studenten ausziehen, weil Platz für Flüchtlinge gebraucht wurde. Auf die Frage, in welcher Form die drei Blöcke damals für die neue Nutzung umgebaut worden sind, erklärte Tobias Lorenz, Sprecher des zuständigen Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), dass verschiedene Anpassungsarbeiten vorgenommen worden sind. So wurden Unterkunftsräume, Duschen und Räume zur allgemeinen Nutzung wie Lager, Waschräume, Sozialräume, Büros für Betreiber, etc. angepasst, Brandschutzertüchtigungen und Arbeiten an elektrischen Anlagen vorgenommen. In den Zimmern wurden aus Sicherheitsgründen die Stromversorgung gedrosselt und Herdplatten ausgebaut. Außerdem wurde ein Speisezelt errichtet, Außenanlagen verändert, Umzäunungen und Spielmöglichkeiten gebaut sowie Container für Registrierung, Wache, Untersuchung und Beratung gestellt. Der Umbau der Studentenheime zu Flüchtlingsheimen hat laut Lorenz rund 1,6 Millionen Euro gekostet, finanziert aus Landesmitteln.

Bis zum Juli dieses Jahres wurden die Wohnheime in Meißen-Bohnitzsch als Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende genutzt. Seitdem werden sie nicht mehr benötigt und werden nun zurückgebaut zu Wohnheimen für die Meißener Verwaltungsfachhochschule. „Eines der drei Wohnheime in Meißen-Bohnitzsch wurde im Sommer kurzfristig saniert und mit neuen Küchen ausgestattet. Es wird seit 1. September wieder zur Unterbringung von Studenten genutzt“, erklärte Lorenz.

In dem Gebäude wurde u. a. gemalert, der Fußbodenbelag teilweise erneuert, Reparaturen an Sanitärgegenständen und Elektroanlagen vorgenommen. „Hierbei handelt es sich um reine Renovierungsarbeiten.“

Außerdem wurden Außenanlagen zurückgebaut, etwa die Spielplätze oder die Zeltmensa. Was die anderen beiden Wohnheime betrifft, so werden diese bis zum 1. September 2017 ebenfalls saniert und neu ausgestattet „und dann wieder für die studentische Unterbringung zur Verfügung stehen“. Das alles wird am Ende 2,36 Millionen Euro kosten, die ebenfalls das Land Sachsen bezahlt. Um die Studenten auch während der Flüchtlingskrise unterzubringen, hatte die SIB „bei der Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen mbH (Seeg) 36 Wohnungen in mehreren Straßen und Hauseingängen eines Wohngebietes außerhalb der Innenstadt angemietet, von der Seeg wurden die Wohnungen für diesen Zweck saniert, Küchen eingebaut sowie teilweise Umbauten vorgenommen“.

Die Wohnungen befanden sich nach SZ-Informationen am Albert-Mücke-Ring. Dort wird die Fachhochschule keine Wohnungen mehr anmieten, erklärt Lorenz: „Seitens SIB wird davon ausgegangen, dass nicht vorgesehen ist, den Wohnheimstandort Meißen-Bohnitzsch aufzugeben, da die Bewirtschaftung eines zentralen, landeseigenen Wohnheimstandortes nachweisbar wesentlich effektiver als die Bewirtschaftung dezentraler Unterkünfte mit externen Vermietern ist.“ An der Fachhochschule sind im September 224 Studenten immatrikuliert worden, das ist fast ein Drittel mehr als 2015. In den Bohnitzscher Wohnheimen sollen künftig 300 bis 400 Studenten untergebracht werden.