Merken

Uhrenmuseum mit neuer Attraktion

Knapp zwei Wochen blieb das Uhrenmuseum geschlossen. Dort wurde gereinigt und auf Hinweise der Besucher reagiert.

Teilen
Folgen
© Kamprath

Von Maik Brückner

Glashütte. Bis vor ein paar Wochen war die historische Fahne der Deutschen Uhrmacherschule im Foyer des Uhrenmuseums zu sehen. Nun ist sie in die Dauerausstellung zurückgekehrt – und das an einem prominenten Platz mit eigener Vitrine. Dazu gestaltete das Museum den Raum um, in dem die Geschichte der Uhrmacherschule erzählt wird. „Wir haben dazu unsere Schließ- und Reinigungsaktion genutzt“, berichtet Museumssprecherin Sonja Hauschild. In den früheren Jahren dauerte diese fünf Tage, in diesem Jahr zwölf. Das Museum brauchte die Zeit, weil der Eingriff in die Dauerausstellung etwas größer war. „Wir sind verschiedenen Anregungen von Besuchern nachgekommen“, sagt Museumsleiter Reinhard Reichel. So habe er den Hinweis bekommen, dass die Vitrinen in der Ausstellung zur Deutschen Uhrmacherschule sehr hoch seien. Für kleinere Kinder und Rollstuhlfahrer war es schwer, sich die Ausstellungsstücke in den Vitrinen anzuschauen. „Wir haben die Vitrinen um 15 Zentimeter abgesenkt“, sagt Reichel.

Außerdem wurden Korrekturen an einigen Beschreibungen vorgenommen. „Wir haben sehr kritische Besucher, die uns auf Fehler hinweisen“, erzählt Frau Hauschild. Diese Hinweise werden an der Kasse gesammelt und nach Möglichkeit in der alljährlichen Reinigungsaktion berichtigt. Manchmal seien das ganz einfache Dinge, die nur Besuchern auffallen.

Übersetzungsfehler berichtigt

„Mit den Jahren wird man betriebsblind“, sagt Frau Hauschild und deutet auf die berühmte Goertz-Uhr hin, die im Foyer steht. Sie ist eines der wertvollsten Ausstellungsstücke und wird auf mehreren Schautafeln sehr ausführlich beschrieben. Allerdings fehlte über der Beschreibung der Hinweis, dass diese eben jener astronomischen Kunstuhr gilt. An anderer Stelle hat das Museum Rechtschreib- und Übersetzungsfehler berichtigt. Im Raum, in dem die Entwicklung der Uhrenfirmen reflektiert und in einem Zeitstrahl dargestellt wird, ergänzte das Museum diesen um kleinere Firmen, die es früher gab. „Wir beschränken uns aber auch weiterhin nur auf die Uhrenfirmen“, sagt Sonja Hauschild. Die Zulieferfirmen können auf dem Zeitstrahl nicht berücksichtigt werden. „Davon gab es einfach zu viele“, sagt sie.

Wie in den Vorjahren wurden auch alle Ausstellungsgegenstände geputzt. Das ist viel Arbeit. „Wir zeigen über 1 000 Uhren“, sagt Frau Hauschild. Allein in dem Raum, in dem die Geschichte des VEB Glashütter Uhrenbetriebe bis 1990 dargestellt wird, werden 370 Uhren präsentiert. Einige wurden auch ausgetauscht. Außerdem gibt es künftig Uhren zu sehen, welche die Glashütter in der Vergangenheit mit Uhrenfirmen in Weimar und Ruhla gebaut haben.

Neue Eintrittspreise

Die wohl aufwendigsten Umbauten nahm das Museum im Sonderveranstaltungsraum vor. Hier wurde die Technik wie der Beamer und die Mikrofonanlage ausgetauscht. „Nach neun Jahren war das fällig“, sagt Reinhard Reichel. Im gesamten Haus wurden zudem die Jalousien ausgetauscht. Das alles kostet viel Geld. Und das kam von einem der Stifter, die die Museumsstiftung tragen. „Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung der Manufaktur Glashütte Original wären diese Arbeiten nicht möglich gewesen“, sagt Reinhard Reichel.

Trotz dieser Finanzspritze sah sich die Museumsstiftung gezwungen, zum ersten Mal seit der Eröffnung im Mai 2008 die Eintrittspreise zu erhöhen. Erwachsene zahlen jetzt sieben statt bisher sechs Euro. Die Karte für Schüler, Studenten und Senioren kostet 4,50 statt vier Euro. Reinhard Reichel wertet das als „moderate Anhebung“ und spricht lieber von Anpassungen, weil es neue Angebote gibt, mit denen das Museum Kindergartengruppen und Schulklassen ansprechen möchte. Diesen bietet es ein Paket an, das 50 Euro kostet. Darin enthalten sind der Eintritt und die Führung für 25 Kinder und zwei Erwachsene. „Umgerechnet zahlt jeder weniger als zwei Euro“, rechnet Frau Hauschild vor.

Das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte öffnet ab Sonnabend wieder täglich von 10 bis 17 Uhr.