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Überwältigende Hilfsbereitschaft in Zittau

Nach dem SZ-Artikel über den Diebstahl eines Elektro-Mobils gehen viele Hilfsangebote ein. Das neue ist schon bestellt.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Die Chancen, dass Frank Kannegießer bald wieder mit einem Elektro-Mobil unterwegs ist, stehen gut. Unbekannte stahlen am Sonntag vor einer Woche dem schwer kranken Rentner das Elektromobil vom Typ Ceres 4. Das blaue Gefährt parkte direkt unterm Wohnzimmerfenster in der Äußeren Oybiner Straße.

Die SZ berichtete in dem Artikel „Wer klaut denn so was?“ am 16. Juni über den ungewöhnlichen Diebstahl und das schwere Schicksal des 66-jährigen Dialysepatienten, für den das Fahrzeug sein „ein und alles“ war. Kannegießer telefonierte nach dem Verlust erfolglos mit seiner Krankenversicherung, die ihm das Gefährt zur Verfügung gestellt hatte, um umgehend Ersatz zu bekommen. Nach Erscheinen des SZ-Artikels erreichten mehrere Hilfsangebote die Redaktion.

Bereits am Donnerstagmorgen meldete sich Matthias Simon von der LVM-Versicherung. Er erklärte, dass er und sein Großschönauer Kollege Christian Barth bereit seien, die Kosten für den Kauf eines gebrauchten Elektro-Mobils zu übernehmen, um Frank Kannegießer in der Notsituation zu helfen. Einige Stunden später bot auch eine Zittauerin an, das Geld für den Gebrauchtwagenkauf zur Verfügung zu stellen.

Ein weiterer Anrufer wollte ein gebrauchtes Fahrzeug in der Internetplattform Ebay ersteigern. Am Montag meldete sich Heidemarie Müller aus Hainewalde in der Redaktion und bot ein fast baugleiches Elektro-Mobil zum Verschenken an. Das Gefährt gehörte ihrem inzwischen verstorbenem Vater, der nur dreimal damit gefahren sei. „Die Batterien sind leer, aber ansonsten ist das Fahrzeug wie neu“, so Frau Müller.

Alle Hilfsangebote sind im Endeffekt gar nicht nötig, denn die IKK Classic – Kannegießers Krankenversicherung – entschied am Montag, dem Rentner ein neues Elektro-Mobil zur Verfügung zu stellen. Die umfangreiche Berichterstattung über den Fall hat den Entscheidungsprozess vermutlich beschleunigt. Steffi Braun vom gleichnamigen Zittauer Sanitätshaus informierte die SZ am Nachmittag, dass ihr Unternehmen bereits ein neues Fahrzeug bestellt habe, weil die Krankenkasse die Kostenübernahme zugesichert habe. „Eine gute und schnelle Lösung für Herrn Kannegießer“, so Frau Braun.