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Überfüllte Glascontainer nerven Dresdner

Viel gefeiert, viel getrunken und am Ende viel Abfall: An vielen Standorten stapeln sich die leeren Flaschen in, auf und an den Behältern.

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Von Kathrin Kupka-Hahn und Iris Hellmann

Das neue Jahr hat jede Menge Müll geerbt. An vielen Ecken in Dresden sind auch eine Woche nach der Silvesternacht deren Spuren sichtbar: Unmengen von Sekt-, Wein-, und Schnapsflaschen in, auf und an den Glascontainern.

Das ärgert viele Anwohner. „Kaum fällt mal ein Feiertag in die Woche, sieht es so aus“, sagt Ronny Hausdorf aus der Leipziger Vorstadt. „Offensichtlich hat man im Rathaus den Anschluss verpasst. Man hat wohl nicht mitbekommen, dass fast alle Häuser in der Gegend saniert und auch fast vollständig vermietet oder verkauft sind. Damit sind automatisch mehr Menschen im Viertel. Damit steigt auch die zu entsorgende Müllmenge“, sagt Ronny Hausdorf.

Bei der Stadt ist die aktuelle Problematik bekannt. „Die Menge der Glasflaschen dieses Jahr ist außergewöhnlich hoch“, sagte Rathaussprecher Karl Schuricht gestern und bedauerte die „Unannehmlichkeiten, die sich durch die Verzögerung bei der Beräumung ergeben“. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft arbeite mit Hochdruck an der Beseitigung des Silvestermülls in der Neustadt.

Zuständig für die Glasabholung sind laut Schuricht die Stadtreinigung sowie Veolia und andere Privatunternehmen. Beim Entsorgungsunternehmen Veolia ist die prekäre Lage bekannt. Ursprünglich sollten ab Weihnachten zwei Sammelfahrzeuge im Stadtgebiet unterwegs sein und mehr als 120 Glascontainer in Dresden entleeren. „Leider ist ein Fahrzeug zwischen Weihnachten und Neujahr kaputt gegangen“, so Veolia-Pressesprecher Tilo Timmermann. Ein Ersatzfahrzeug konnte nicht beschafft werden. Dadurch hatte sich die Leerung der Glascontainer gerade in dem Schwerpunktgebiet Neustadt verzögert, sagte Rathaussprecher Schuricht. Die Reparatur des defekten Fahrzeuges konnte bis Neujahr erledigt werden. Zusätzlich hat Veolia jetzt ein drittes Fahrzeug eingesetzt. Bisher seien auf der südlichen Elbseite 45 Tonnen Glas eingesammelt worden, sagt Timmermann. Erlaubt ist die Abholung von 7 bis 19 Uhr. „Wir sind mit Hochdruck dabei, die Container zu entleeren“, sagt er. Die Arbeit werde jedoch durch die herumstehenden Flaschen an den Sammelplätzen erschwert. Sie müssen von Hand eingesammelt werden, zusätzliche Arbeitskräfte werden dafür nicht eingesetzt. Grundsätzlich sei das Unternehmen auf das erhöhte Glasaufkommen während der Feiertage eingestellt gewesen. „Was wir nicht einkalkulieren konnten, war, dass ein Fahrzeug ausfällt“, so Timmermann.

Auch die Weihnachtsbaumsammelstellen sind bereits jetzt an vielen Orten überfüllt. Zum Teil blockieren die abgelegten Bäume sogar Schulwege, wie an der 56. Mittelschule in Trachau. Die Baumcontainer werden aber erst nach Ablauf der Stellfrist am 12. Januar geleert. „Die Firmen, die die Container abholen, reinigen dann auch den Standort – so ist eine nachhaltigere Verunreinigung dort ausgeschlossen“, so Karl Schuricht.