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Überall gelber Staub

Warum es der Fichtenpollen in diesem Jahr so einfach hatte, schauten sich Wissenschaftler der TU Dresden ganz genau an.

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© TU Dresden

Die gelbe Staubschicht war überall. Auf Straßen, Autos, Fensterscheiben, Terrassenmöbeln. Schuld ist die Blüte der Gemeinen Fichte, die dieses Jahr besonders viel Pollen produziert und das plötzliche sommerliche Wetter im April. Was den Autobesitzer nervt, fasziniert die Wissenschaftler. Mitarbeiter des Instituts für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der TU Dresden sahen sich die Pollen ganz genau an.

Normalerweise beschäftigen sie sich mit kleinsten Nanopartikeln aus industriellen Prozessen und entwickeln dafür Partikelsensoren. Nun nahmen die Verfahrenstechniker eine Probe vom Pollenstaub. Die analysierten sie unter einem Rasterelektronenmikroskop. Dessen Auflösungsvermögen ist fast 1 000-mal größer als das eines einfachen Lichtmikroskops. Perfekt, um sich den Aufbau eines Fichtenpollens genauer anzusehen. In den Aufnahmen sahen die Wissenschaftler: Die Pollenkörner sind bis zu 100 Mikrometer klein und bestehen aus dem Pollenkorn in der Mitte und zwei großen Luftsäcken links und rechts davon. Durch sie können die Pollen einfach durch die Luft schweben. Wie Nebelschwaden werden die Pollen aus den Wäldern getragen und kilometerweit verteilt. (jam)