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Typische Altersleiden

Die Behandlung von Arthrose und Osteoporose war Thema beim SZ-Gesundheitsforum in Bautzen.

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© Carmen Schumann

Carmen Schumann

Bautzen. Beim SZ-Gesundheitsforum am Donnerstag gab es ein Novum: Weil die Beamer-Technik zwischendurch streikte, forderten die Referenten das Publikum im voll besetzten Konferenzraum des Bautzener Krankenhauses zwischendurch auf, aufzustehen und die Beine abwechselnd anzuheben. So hatten die Zuhörer gleich etwas für ihre Gesundheit getan.

Die Mehrzahl der rund 100 Zuhörer gehörte jener Bevölkerungsgruppe an, die am meisten von jenen Leiden betroffen ist, von denen Dr. Stephan Schubert, Unfallchirurg am Bautzener Krankenhaus, und der niedergelassene Orthopäde Dieter Gamerdinger sprachen: Osteoporose und Arthrose. Das seien typische Alterserscheinungen, wiesen die Referenten anhand von statistischen Werten nach. Am schwersten betroffen sind die Frauen, weil sich das Fehlen der Hormone nach der Menopause auf die Knochendichte auswirkt.

Der Knochenschwund, den Fachleute als Osteoporose bezeichnen, macht ältere Menschen anfällig für Knochenbrüche. An Beispielen erläuterte Dr. Stephan Schubert, mit welchen Methoden heute operiert wird. Die ärztliche Kunst arbeite jedoch darauf hin, Operationen möglichst hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden. Ist der Oberschenkelhals aber erst einmal gebrochen, werden heute Endoprothesen eingesetzt, welche eine Lebensdauer von rund 15 Jahren haben. Heute wird angestrebt, dass die Patienten nach der OP bereits nach drei Tagen wieder aufstehen und die volle Belastbarkeit so schnell wie möglich wieder hergestellt wird.

Bei der Arthrose handelt es sich um Gelenkverschleiß, das heißt, um den schleichenden Verlust des Gelenkknorpels, ebenfalls eine typische Alterserscheinung. Denn im Alter funktionieren die Reparaturmechanismen nicht mehr so wie in jungen Jahren. Am meisten betroffen ist das Kniegelenk. Korrigierende Maßnahmen stünden noch nicht für eine breite Bevölkerung zur Verfügung. Durch gesunde Lebensweise, so unterstrichen die Referenten, könnten beide Alterserscheinungen zumindest gemildert werden. So sollte man Junkfood vermeiden und für körperliche Aktivität sorgen. Eine leichte, täglich auszuführende Übung sei es, fünf Sekunden mit geschlossenen Augen auf einem Bein zu stehen.