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Tür auf bei den Nieskyer Jecken

Der Karnevalsclub ist umgezogen. Nach der ersten Eingewöhnung laden die Narren nun zum Umschauen ein.

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© André Schulze

Von Sabine Ohlenbusch

Niesky. Noch hängen zwei leere Rahmen am Haus. Darin kringeln sich zwei Neonröhren. „Die sind aber marode und müssen raus“, erklärt Edwin Vogt, der Geschäftsführer des Karnevalsclubs Niesky Helau. An dem Gebäude in der Rosenstraße soll das beleuchtete Schild bald in den Vereinsfarben blau und gelb erstrahlen. Mit neuer LED-Beleuchtung. Das bekannte Logo darf da natürlich nicht fehlen. Am kommenden Sonnabend soll das Schild sich gemeinsam mit den neuen Räumen des Vereins zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigen.

Bereits zum Jahreswechsel ist der Club umgezogen. Hatte ihm vorher die Stahl-baufirma Industriemontagen, kurz Imo, Räume vermietet, ist jetzt die Nieskyer Wohnungsbaugesellschaft GWG ihr Gönner. Vereinspräsident Udo Fleischer arbeitet selbst bei der Imo und pendelt nach Leipzig, seit das Unternehmen seine Zweigstelle in Niesky aufgegeben hat. „Im Sommer können unsere Funken noch in der Raschkestraße trainieren“, erklärt er, „aber sobald wir heizen müssen, geht das nicht mehr.“ Nach und nach wird der alte Standort ausgeräumt und Heizung, Strom und Wasser abgeklemmt.

Dies haben die Karnevalisten längst erledigt. Sitzecke und mehrere Versammlungstische sind schnell umgeräumt gewesen. Aber die Malerarbeiten und andere Aufgaben, wie das Gardinenschneidern, haben bis in den April gedauert. Gabi Beinlich hat das Vereinslogo an die Wand gezaubert. Jetzt ist alles fertig.

Besonders der Kostümfundus hat in der Rosenstraße im Souterrain viel mehr Platz als vorher. „Es reicht gerade“, kommentiert Udo Fleischer. Zuerst hat er die Räumlichkeiten für zu groß gehalten. Auch ein wenig Platz zum Üben ist für die Tanzgarde, sogar mit Spiegeln an der Wand. Aber das reiche nur für Trockenübungen. Deshalb ist der Verein froh, dass er das Bürgerhaus für das Training nutzen darf, sobald die Saison begonnen hat.

Denn die Stadt Niesky ist ein wichtiger Unterstützer des hiesigen Karnevals. Ob durch die Räume und die Nutzung des Bürgerhauses von der städtischen Tochterfirma Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft GWG oder das Ausleihen von Biertischgarnituren für den Tag der offenen Tür am 27. August. Auch die Straße wird für den Nachmittag gesperrt. Denn Udo Fleischer und Edwin Vogt erwarten, dass sie am Sonnabend, ab 15 Uhr, viele Gäste bewirten werden. Ab 18 Uhr bedankt sich der Karnevalsverein bei allen, die ihm geholfen haben, mit einer geschlossenen Feier in den Clubräumen.

Doch eine Sache ist Udo Fleischer und Edwin Vogt wichtig: Der Tag der offenen Tür gehört nicht zum Karneval. Der beginnt, wie es die Tradition fordert, erst am 11. November. Doch ein bisschen muss sich die Tradition auch den heutigen Gepflogenheiten anpassen: Der Beginn der fünften Jahreszeit ist in Niesky nicht um 11.11 Uhr, sondern um 15.15 Uhr. Dies dürfte für viele Berufstätige der bessere Termin sein. „Wir wollten den Start eigentlich auf 16.16 Uhr schieben“, erzählt Udo Fleischer, „aber das passt nicht mit dem Martinsumzug der Brüdergemeine.“ Denn dieser beginnt traditionell um 16 Uhr.

Bis dahin ist aber noch einige Monate Zeit. Am Sonnabend erwarten die Besucher erst einmal Kinderschminken und Kostümprobe für Jung und Alt. Wer schon immer einmal Schlumpf, Tiger oder Eisbär sein wollte, dürfte hier seinen Wunsch erfüllt bekommen. Kaffee und Kuchen für die Vereinskasse gibt es ebenso wie Bier und kühle Getränke.