Merken

Erholung für Tschernobyl-Kinder

Die Kamenzer Initiatve plant die nächste Ferienaktion. Dazu braucht es wieder viele Mitstreiter – finanzieller und anpackender Art.

Teilen
Folgen
© Archivfoto: René Plaul

Kamenz. Der Vorstand des Tschernobylvereins Kamenz hat nach intensiver Beratung die Vorhaben für die Kinderaktion 2018 beschlossen. Die Kinder, die in den durch die Tschernobylkatastrophe verstrahlten Gebieten in Weißrussland leben, sind noch heute von Krankheiten bedroht. Deshalb will man sie auch im kommenden Jahr wieder zu einem Erholungsaufenthalt nach Kamenz einladen.

Gesucht werden dafür vor allem Gasteltern, die bereit sind, ein oder zwei Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren aus dem Kreis Buda-Koschelewo im kommenden Sommer für drei Wochen in ihre Familie liebevoll aufzunehmen. Die Anreise erfolgt voraussichtlich am 4. Juni. Wochentags werden die Kinder im Vereinskinderhaus in Kamenz, Fichtestraße 17 durch den Verein betreut und erholen sich bei Sport, Spiel und Wanderungen. Ziel ist es, Gastfamilien für mindestens 15 Kinder zu finden. Sollten sich jedoch nicht genügend Familien dazu bereiterklären, dann werden die Kinder im Vereinskinderhaus wohnen und nur an den Wochenenden bei Familien zu Gast sein. Deshalb werden auch Gasteltern für die drei Wochenenden gesucht.

Da die Auswahl der Kinder durch den belarussischen Partnerverein baldmöglichst erfolgen muss, damit die von den Behörden geforderten Formalitäten rechtzeitig erledigt werden können, werden alle Gasteltern zeitnah gebeten, sich beim Vereinsvorstand zu melden.

Auch 20 Diabetikerkinder kommen



Im Projekt „Schule - Leben mit Diabetes“ werden außerdem 20 an Diabetes kranke Kinder mit vier weißrussischen Betreuern im August drei Wochen im Vereinskinderhaus an der Fichtestraße wohnen. Die Kinder erholen sich hier. Sie lernen täglich in Theorie und Praxis, wie sie mit ihrer Krankheit umgehen müssen: Blutzucker messen, selbst Insulin spritzen sowie sich richtig zu ernähren. Mehrere Pharmafirmen stellen dem Verein die dafür notwendigen medizinischen Materialien (Messgeräte, Teststreifen, Spritzen, Insulin) kostenlos zur Verfügung. Da dieses gemeinsame belarussisch-deutsche Projekt einmalig in ganz Deutschland ist, setzt man sich auch weiterhin mit ganzer Kraft für sein Gelingen ein.

Alle Aktionen werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Fördermittel stehen nur in geringem Umfang durch die Stadt Kamenz und die Stiftung „Lichtblick“ zur Verfügung. Leider sind die Kosten für die Projekte, besonders für den Transport und die Versicherung der Kinder, in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Gleichzeitig wird es nicht gerade einfacher, die erforderlichen Spenden zu erhalten, da die Tschernobylkatastrophe und ihre Folgen im Gedächtnis vieler Menschen angesichts der Kriege und Katastrophen in aller Welt immer mehr verblassen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die finanziellen Mittel trotz sparsamster Verwendung die Kosten für das Vorhaben im kommenden Jahr bisher noch nicht decken. Eine Berechnung hat ergeben, dass sich die Kosten für ein Kind in der Gastelternvariante auf etwa 320 Euro und für ein diabeteskrankes Kind auf 400 Euro belaufen. Deshalb sind Geldspenden für die Finanzierung der Kinderaktion immer willkommen. (SZ)

Anmeldung der Gasteltern bis spätestens bis 31. Januar 2018: Telefon 03578 304404, [email protected], oder persönlich mittwochs, 15 bis 17 Uhr (außer am 27. Dezember) im Vereinskinderhaus.

Spenden gehen an: initiative Kinder von Tschernobyl e. V., IBAN: DE178505 0300 3100 1601 50 bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.