Ottendorf-Okrilla. Mitte Juni werden in Ottendorf-Okrilla erneut Kinder und Jugendliche aus den durch die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl verstrahlten Gebieten in Weißrussland zu einem Erholungsaufenthalt erwartet. Die insgesamt 18 jungen Gäste und ihre beiden Betreuerinnen werden bis zum 6. Juli auf Einladung der Ottendorfer Tschernobylhilfe einen Teil ihrer Sommerferien im Rödertal verbringen. Die Jungen und Mädchen leben dazu bei Gasteltern, tagsüber werden sie von den Mitstreitern des Hilfsvereins betreut, die wie bereits in den Vorjahren zahlreiche Ausflüge geplant haben.

Für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die ebenfalls von der Tschernobylhilfe organisierten Hilfstransporte in die betroffenen Gebiete werden noch Kleiderspenden benötigt. Diese können morgen zwischen 16 und 17 Uhr in den Räumen des Vereins an der Königsbrücker Straße 40 – neben der Sporthalle Karpen – abgegeben werden. Gesucht wird Bekleidung für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen null und 18 Jahren, aber auch Schuhe, Haushaltswäsche wie Handtücher und Gardinen sowie Stoffe zum Schneidern werden gern entgegengenommen.

Urlaub nicht bezahlbar

Die Kinder und Jugendlichen, die nach Ottendorf kommen, stammen aus besonders armen Familien, die sich keinen Urlaub leisten können. Mit dem Aufenthalt will der Verein den Gästen aber nicht einfach nur einige schöne Tage spendieren. Der Besuch in Deutschland ist auch für deren Gesundheit wichtig. Denn in Ottendorf können sich ihre Körper von der hohen Strahlenbelastung erholen. Bei Messungen war festgestellt worden, dass die Strahlenbelastung in den Körpern nach drei Wochen bereits deutlich abnimmt. Zum Teil sind die Werte nicht einmal mehr halb so hoch. Auch wenn die Kinder später wieder in ihrer Heimat sind, hält dieser Effekt zunächst über einige Monate an. (szo/sko)

Kleidersammlung Tschernobylhilfe Ottendorf-Okrilla, Mi. 16 bis 17 Uhr, Königsbrücker Straße 40