Jens Fritzsche

Radeberg. Sie haben sich längst aus der lauschigen Ecke des musikalischen Geheimtipps herausgejazzt und sind eine der Zwerchfell strapazierendsten Musik-Combos der Region: die Jindrich Staidel Combo. Die Dresdner Jazz-Spaß-Band wird zum Abschluss des traditionellen Sommerfestes am Sonnabend im Epilepsiezentrum Kleinwachau in Liegau noch mal so richtig Dampf machen – auch, wenn wohl beim Blick auf die Wettervorschau zumindest temperaturmäßig auch so kräftig eingeheizt werden dürfte … Doch eines ist schon mal klar: Der Schweiß wird rinnen, vom Lachen und vom Tanzen (auch, wenn es auf der Internetseite der Band heißt: „Wer tanzen möchte, lässt es bitte bleiben!“). Ab 20 Uhr laden die Musiker zur Jazz-Polka-Party ein. Und das wird urkomisch, nicht nur weil „ein im Körper eines Deutschen gefangener Tscheche“ – so beschreibt es die Band selbst – mit gebrochenem Deutsch durchs Programm führen wird. Zudem hört einer der Musiker auf den ungewöhnlichen Namen „Tatra Skoda“ – und den weiblichen Part übernimmt natürlich eine Musikerin namens Manitschka. Allein dieser Name sorgt schon für Lachsalven; schließlich waren wir hierzulande ja wohl alle mal Fans der beiden tschechischen Kult-Marionetten Hurvinek und Spejbl. Und Hurvineks Freundin hieß bekanntlich ebenfalls Manitschka … Aber nicht nur wegen der Jindrich Staidel Combo lohnt sich am Sonnabend der Weg nach Liegau.

Mit vielen Mittmachaktionen

Los geht‘s 13.30 Uhr mit einem Festgottesdienst auf der Bühne an den Kleinwachauer Werkstätten. Auf der ist übrigens ab 16.30 Uhr dann das Blue Moon Tanzorchester zu erleben.

Den gesamten Nachmittag über wird es dann vielfältige Mitmachaktionen für Jung und Alt geben, beschreibt Patricia Wachsmuth vom Epilepsiezentrum. Und verweist auf ein ganz besonderes Angebot: Kutschfahrten mit dem Rollstuhlkremser nämlich, der auch Rollstuhlfahrern Kutschenfahrten möglich macht. Für die Jüngsten warten dabei jede Menge Aktivitäten: vom Pferdereiten über ausgefallene Sport- und Spielangebote bis hin zum Basteln und Schminken. Interessierte Besucher können sich an diesem Nachmittag auch in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen umschauen oder auch einen Blick in die Förderschule werfen – für beide Einrichtungen werden Führungen angeboten. „Jeder, der es mag, kann so einen Blick in den Alltag Kleinwachaus werfen“, freut sich Patricia Wachsmuth. Und natürlich werden auch Produkte aus den Kleinwachauer Werkstätten im neuen Werksverkauf angeboten – die sind ja bekanntermaßen sehr gefragt.

Der Eintritt zum Sommerfest wie auch für die Konzerte ist frei.