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Tschechische Skigebiete ziehen Preise an

Die Skizentren haben in den letzten Monaten in Technik und in ihre Angebote investiert. Konsequenz: Höhere Preise.

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© Petra Laurinova

Von Petra Laurinova

Mehrere tschechische Skizentren investieren dieses Jahr in Kunstschnee-Anlagen. Konkret handelt es sich um Harrachov (Harrachsdorf), Tanvaldsky Spicak (Tannwalder Spitzberg) und Rokytnice nad Jizerou (Rochlitz an der Iser).

Die Investitionen sollen durch Preissteigerungen bei den Skipässen refinanziert werden. In der Hauptsaison, die zum Beispiel in Rokytnice neu auch über die Weihnachtstage und während der Frühlingsschulferien gilt, kostet der eintägige Skipass 720 Kronen (29 Euro), das sind um die zehn Prozent mehr als im Vorjahr. „Zu anderen Zeiten zahlen die Besucher wie bislang 650 Kronen“, sagte der Betriebsleiter Michal Matousek.

Harrachov investierte in der aktuellen Saison rund zehn Millionen Kronen (rund 388 000 Euro). Wegen der neuen Pflicht, alle Einnahmen elektronisch zu verzeichnen, musste die Software angepasst werden. Gekauft wurde auch eine zusätzliche Schneekanone, und das 600 Meter lange Hauptwasserversorgungssystem wurde modernisiert. „Wir haben es nach 20 Jahren geschafft. Damit wurde das Risiko eines Ausfalls beseitigt“, sagt Skizentrumsleiter Vlastimil Fejkl. Die Preise liegen dort rund fünf Prozent höher als im Winter zuvor.

Mit fünf Prozent höheren Preisen müssen Skifans auch auf dem Tannwalder Spitzberg rechnen, der zur Skiarena Jizerky gehört. Das Spitzberg-Gebiet zählt zu den bedeutendsten Wintersportzentren Tschechiens und ist gleichzeitig das größte Skigebiet im Isergebirge. Die Abfahrtspisten sind für alle Skifahrer und Snowboarder geeignet. Ihre Qualität ermöglicht es, Rennen auf europäischem Niveau zu veranstalten. Die Tageskarte kostet dort 590 Kronen (rund 23 Euro). Das Skiresort begründete die Preiserhöhung mit steigenden Löhnen. Das Winterzentrum investierte zudem 25 Millionen Kronen in neue Technik, vor allem eine neue Seilbahn aus Österreich, die aber erst ab der nächsten Saison zur Verfügung steht. Die Skiarena Jizerky verbindet drei Skiorte: Spicak, Severak und Bedrichov. Sie bietet 18 Kilometer Skipisten, 21 Lifte und eine Seilbahn. Für alle drei Orte, zwischen denen ein Pendelbus verkehrt, genügt ein Skipass. In den Skizentren in Bedrichov (Friedrichswald) und Severak läuft die Saison ohne Veränderungen. Benecko kaufte eine Schneekanone, verbesserte den Snowpark und das Angebot für Kinder und Jugendliche.

Ein neuer Lift für 600 000 Kronen (über 23 000 Euro) ist in Paseky nad Jizerou geplant, geht aber erst im nächsten Jahr in Betrieb. „Wir haben die Baugenehmigung nicht rechtzeitig erhalten“, sagte Mitarbeiter Martin Ripa. Dank neuer Technik verkürzen sich die Wartezeiten in Cerna Ricka bei Desna (Dessendorf) im Isergebirge. „Die Transportkapazität hat sich fast verdoppelt“, freut sich Betriebsleiter Martin Lauer.

Das Skizentrum auf dem Jeschken bei Liberec (Reichenberg) betreibt nun die slowakische Firma TRM. Das Zentrum verfügt über neun Kilometer Pisten aller Schwierigkeitsgrade sowie einen Snowpark. Besucher finden dort drei Sesselbahnen und vier Lifte. Jährlich kommen rund 120 000 Skifahrer. Aus finanziellen Gründen sind gegenwärtig keine großen Modernisierungen möglich. Der neue Pächter will aber innerhalb von zwei Jahren eine breitere Zentralpiste schaffen.

Im Isergebirge wurden von der staatlichen Waldverwaltung zwei neue Strecken für Langläufer angelegt, die zusammen rund 20 Kilometer lang sind. Sie führen vom Parkplatz im Sattel Malinik über Bedrichov zum Trniste (Dorns) bei der Hasler Hütte. Die neuen Wege dienen nicht nur Langläufern, sie werden auch im Sommer für Wanderer und Radfahrer geöffnet.