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Trixis Waldstrandbad wird Hundeparadies

Zum Saisonende dürfen am Sonntag auch die Vierbeiner ins Wasser. Die Bedenken einiger lassen sich schnell zerstreuen.

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© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Neo ist am Sonntag garantiert im Trixi-Waldstrandbad Großschönau. Der fünfjährige Stafford-Bullterrier-Rüde durfte am Mittwoch schon mal kurz mit seinem Herrchen, Pierre Fuchs, für den SZ-Fototermin ins Freibad. Am Wochenende endet hier die Freibadsaison. Am Sonntag lädt Trixi deshalb zum zweiten Hundebadetag ein. Selbst wenn das regnerische Wetter so wie in den letzten Tagen anhält, Neo stört das nicht. Aber laut Wetterbericht soll es ja sogar schöner werden. „Ich finde das toll, dass Trixi nach der Badesaison so einen Hundebadetag anbietet“, sagt Pierre Fuchs. Und der 30-jährige Zittauer hat auch noch nicht gehört, dass irgendwo ein Freibad so etwas anbietet. Dabei ist es eine schöne Sache, meint er. Deshalb müsste es schon sehr kräftig regnen, wenn er mit seiner Frau Mandy und der dreieinhalbjährigen Tochter Josephine nicht mit Neo zum Hundebadetag nach Großschönau fährt. Schon beim ersten Mal sind sie vor einem Jahr dabei gewesen. Mit einigen Besuchern von damals treffen sie sich heute noch.

Etwa 60 bis 70 große und kleine Hunde waren mit ihren Herrchen und Frauchen oder gleich mit der ganzen Familie beim ersten Hundebadetag dabei. Sie konnten in einem abgesperrten Bereich schwimmen und im Wasser herumtollen. Genau das wird Neo am Sonntag auch tun. „Ich brauche nur ein paar Meter rein ins Wasser gehen, und schon kommt er hinterher“, sagt Pierre Fuchs. Und wenn der Stafford-Bullterrier erst mal Spaß am Baden gefunden hat, kommt er so schnell nicht wieder raus.

Pierre Fuchs könnte sich das Familienleben ohne Hund gar nicht mehr vorstellen. Neo gehört einfach mit zur Familie. „Er ist das Ein und Alles von unserer Tochter“, sagt er. Die beiden spielen täglich zusammen und toben im Garten rum. „Wenn man einen Hund hat, ist man jeden Tag in der Natur. Und das ist gut“, sagt der 30-Jährige. Logisch, das Familie Fuchs Neo auch mit in den Urlaub nimmt. In diesem Jahr sind sie für drei Wochen an der Mecklenburger Seenplatte gewesen. „Neo für die Zeit unseres Urlaubs abzugeben, käme für uns nie infrage. Wir würden uns auch nicht wohlfühlen, wenn Neo nicht mit dabei wäre“, sagt er. Neo ist schon der zweite Hund von Pierre Fuchs. Vor ihm hatte er einen Boxer-Schäferhundmischling.

Zu dem Stafford-Bullterrier ist er durch Zufall gekommen. Die Hündin eines Freundes hatte vor fünf Jahren acht Welpen. Und als sein Boxer-Schäferhundmischling gestorben war, wusste Pierre Fuchs sofort, lange wird er es ohne einen Hund nicht aushalten. Und für Neo hat er dann ein paar Tipps und Regeln ignoriert. Sein Freund hatte ihm beispielsweise geraten, er soll den Hund nehmen, der auf ihn zuerst zurennt. „Als wir dann an das Gehege traten, rannten sofort sieben der acht Welpen auf mich zu. Da habe ich den genommen, der liegen blieb“, sagt er. Neo hatte zu dem Zeitpunkt nämlich Wichtigeres zu tun. Er malträtierte gerade mit viel Ausdauer einen Gartenschlauch.

Pierre Fuchs hat seine Wahl nie bereut. Neo wird dem Ruf seiner Rasse als Kampfhund nicht gerecht. „Er ist von Anfang an ein Familienhund“, sagt er. Und für sie alle drei ein treuer Freund. „Wenn man mal nicht so einen guten Tag hatte, ist er da“, sagt er. Er bekommt viel Liebe, aber er gibt mindestens genauso viel davon zurück. Wie jeder Hund, hat auch Neo kleine Macken. Wenn jemand eine Tür öffnet, lässt ihn das kalt. Es sei denn, es ist die Küchen- oder Kühlschranktür. Dann ist er sofort da. Mehrmals am Tag gehen sie oder die Schwiegereltern mit ihm Gassi. So hat Neo in Zittau viele Hundefreunde gefunden.

Am Sonntag trifft er im Waldstrandbad beim Hundebadetag von 10 bis 17 Uhr wieder viele andere Hunde. „Das hat voriges Jahr mit so vielen Hunden im Wasser alles super geklappt. Auch mit den Leuten, die noch baden wollten, gab es keine Probleme“, sagt er. Und er zerstreut die Bedenken einiger, die befürchten, das Wasser könnte verunreinigt werden. „Ein Hund macht nicht ins Wasser“, sagt er. Und für sein Geschäft gibt es am Strand genügend Tütchen, mit denen die Haufen entsorgt werden. Pierre Fuchs wünschte sich mehr Hundebadetage. Das Wasser muss ja nicht gleich nach der Saison abgelassen werden. So könnte man es im Oktober noch einmal machen. Neo und seine vierbeinigen Freunde hätten bestimmt nichts dagegen.