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Treffpunkt für Bastelfans

Von der Tonfigur bis zur Tasse: Beim Kreativmarkt in Bautzen gab’s am Wochenende allerlei zum Anschauen, Kaufen und Selbermachen.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. In der Bautzener Stadthalle Krone trafen sich die Kreativen zum ersten Mal. „Zuvor fand unser Kreativmarkt in Bautzen bereits in der Daimler-Turnhalle und in der Schützenplatzhalle statt“, sagt Petra Sinkwitz, die den Markt zusammen mit Katrin Raabe organisiert hat. Die Atmosphäre sei in der Krone sehr schön, finden die beiden Frauen, die sich bei einem Lehrgang kennenlernten, den ein Vertriebsunternehmen für Bastelartikel organisierte. Seither haben die beiden Frauen, deren Leidenschaft das Basteln ist, bereits Märkte in Löbau, Görlitz und Sebnitz organisiert.

Einhorn auf der Tasse

Katrin Raabe kommt nämlich aus dem Städtchen am Rande der Sächsischen Schweiz. Dort betreibt sie eine Bastelstube. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt sie. Seit 2009 ist sie selbstständig. Angefangen hat ihre Bastel-Leidenschaft mit der Serviettentechnik. Doch die Mutter von drei Kindern probiert alles aus, was gerade so im Trend ist. Denn sie bastelt auch gern mit Kindern, und zwar nicht nur mit ihren eigenen. „Ich biete in Schulen Kurse im Rahmen der Ganztagsangebote an“, sagt sie. Und auch im Sebnitzer Kinder- und Erholungszentrum leitet sie die Kinder beim Kreativ-Sein an.

Beim Kreativmarkt in der Stadthalle Krone können die Kinder an ihrem Stand Tassen mit sogenannten Porzellan-Stickern verzieren. Verschiedene Motive kann man dabei mit seinem Namen mixen. Als Motiv ist unter den Kindern vor allem das Einhorn momentan total in. Wie Katrin Raabe sagt, haben es Kinder mit einem ungewöhnlichen Namen schwer, im normalen Handel Namenstassen zu finden. Deshalb sei es gut, dass sie mit diesen Stickern ihre Trinkgefäße selbst beschriften können. Und: Die Tassen können ganz normal aufgewaschen werden.

Petra Sinkwitz hat an ihrem Stand verschiedene Figuren aus nur einmal gebranntem Ton. Diese sind ganz weiß und warten darauf, von Kindern oder Eltern farbig angemalt zu werden. „Mit Acrylfarben bemalt sind sie dann sogar wetterfest“, sagt Petra Sinkwitz, die eine Werkstatt im Kulturzentrum „Friese“ in Kirschau hat. Petra Sinkwitz fertigt auch Emaille-Schmuck an. Im Trend würden derzeit auch Behältnisse liegen, die mit Spezialfarbe angemalt werden, damit sie so aussehen, als bestünden sie aus Beton oder als seien sie rostig.

Mit Katrin Raabe verbindet Petra Sinkwitz der Spaß am Kreativ-Sein. Deshalb nehmen die beiden Frauen auch gern die Mühe auf sich, den Kreativmarkt zu organisieren. An die 40 Kunsthandwerker zeigen in der Krone ihre Fertigkeiten. Sie haben entweder kleine Lädchen oder verkaufen ihre Produkte nur auf Märkten. „Wir wollen, dass die Kreativen eine gemeinsame Plattform haben“, sagt Petra Sinkwitz. Außerdem sollen Familien die Möglichkeit bekommen, gemeinsam zu basteln und neue Techniken kennenzulernen. Am Stand von Eva-Maria Mirle aus Hähnichen werden zum Beispiel Ostereier bemalt. Die Volkskünstlerin verwendet allerdings keine sorbischen Motive, sondern sie pflegt ihren eigenen Stil. Ihre Spezialität sind Hühnereier mit Bohrlöchern. Diese bringt sie mit winzig kleinen Fräsen und Schleifern ins Ei. Rund um die Löcher ordnet sie dann ihre Muster an. Die Gäste an ihrem Stand verzieren allerdings Plaste- oder Wachseier mit Wachsbatik-Mustern.

Bunte Häschenwelt aus Holz

Österlich geht es auch am Stand von Dieter Eißler zu. Dort tummeln sich ungezählte Häschen aus Holz. Zum einen verkauft er erzgebirgische Holzkunst, zum anderen aber auch selbst gemachte Laubsägearbeiten. Der Dürrhennersdorfer lebt seit fünf Jahren in Bautzen. Die bunte Häschenwelt sägt Dieter Eißler nicht nur selbst aus, sondern er bemalt die Flachfiguren auch liebevoll. „Schon zu DDR-Zeiten habe ich ein Kunstgewerbegeschäft in Löbau mit meinen Arbeiten beliefert“, sagt der Neu-Bautzener. Mit seiner Frau Christiane ist er ein langjähriger Stammgast auf dem Bautzener Wenzelsmarkt. Dann verkauft das Paar natürlich weihnachtlichen Schmuck, darunter auch Schwibbögen. Außerdem erfand Dieter Eißler ein Räucherhäuschen im Oberlausitzer Umgebinde-Stil.