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Treffpunkt Markt

Noch vor ein paar Monaten wirkte der Marktplatz in Hohnstein trist und leer. Jetzt zieht immer mehr neues Leben ein.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Hohnstein. Im Eiscafé von Silvia Sturm ist Schlange stehen angesagt. Die junge Frau hat das Geschäft erst vor wenigen Wochen eröffnet, und nun wird sie von Wanderern und Einheimischen an schönen Tagen schier überrannt. Silvia Sturm hat bis vor Kurzem im Kurort Rathen Eis verkauft – bis ihr der Job gekündigt wurde. Sie hat nach etwas Neuem gesucht.

Jetzt oder nie war die Devise, und sie hat den Laden angemietet, einen Kredit bei der Bank beantragt, sich um die Ausstattung gekümmert. Alles ging ziemlich schnell. „Ich hatte nur vier Wochen Zeit, alles auf die Reihe zu bekommen. Bis kurz vor der Eröffnung haben wir noch gebaut. Aber es hat funktioniert“, sagt sie. Silvia Sturm hat eigentlich im Metallbau gelernt, arbeitet jedoch schon länger in der Gastronomie. „So weiß ich, wie der Hase läuft“, sagt die Krumhermsdorferin. Ihre früheren Kontakte hat sie genutzt und bezieht zum Beispiel das Eis aus der Eismanufaktur Dohna. Das Softeis kommt von Komet in Großpostwitz. Den leckeren Kuchen backt sie selbst. Ihr Neustart ist geglückt, und das ist gut für die gesamte Stadt Hohnstein.

Dort wo Silvia Sturm Eis verkauft, war früher eine Bäckerei. Als sie geschlossen wurde, stand der Laden lange leer, was ins allgemein unbelebte Bild des Hohnsteiner Marktplatzes passte. Obwohl allein aufgrund der Burg viele Gäste unterwegs sind, blieben in den Geschäften die Lichter aus. Das hat sich inzwischen gewandelt. Als Erste fasste Cosima Harnisch Mut und eröffnete das ehemalige Lebensmittelgeschäft unterhalb der Burg wieder. Hier gibt es ein Imbiss-Angebot sowie alles, was Touristen oder auch Einheimische auf die Schnelle benötigen. Am Untermarkt existieren seit Längerem die Galerie des Malers Jochen Fiedler und die Tee- und Kräuterstube von Margitta Pavlicek. Bergsport Arnold ist ebenfalls schon lange etabliert. Das Geschäft Holunder an der Rathausstraße komplettiert das Angebot an Geschenken und Souvenirs.

Offen war die Zukunft des Hotels Weißer Hirsch, das wegen der Insolvenz des Betreibers schließen musste. Allerdings nur ganz kurz. Julia Karsch, eine ehemalige Mitarbeiterin, fasste sich ein Herz und stieg als neue Betreiberin ein. Bei schönem Wetter sind die Plätze auf der Terrasse mit Blick auf den Marktplatz schnell belegt.

Zwei Probleme gibt es aber noch. Zum einen das Hotel Weißer Stein, das vor sich hin verwittert. Zum anderen steht das ehemalige Lebensmittelgeschäft auf der linken Marktseite leer. Hierfür gibt es aber offenbar schon einen Interessenten.