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Treff am Wein-Stein

Die sächsischen Weinstraße beginnt in Pirna. Weil das viele nicht wissen, gibt es bald ein besonderes Symbol.

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© Norbert Millauer

Von Thomas Möckel

Pirna. Fragt man Weintrinker nach sächsischen Weinen, fallen ihnen zumeist die Anbaugebiete Meißen und Radebeul ein, mit etwas Glück auch die einst königlichen Weinberge in Pillnitz. Dabei markieren zumindest die beiden Erstgenannten nur den Schlusspunkt einer Route, deren Startpunkt – inzwischen selbst mit Prädikatswein prämiert – etwas weiter südöstlich und einige Kilometer elbaufwärts liegt: Die sächsische Weinstraße beginnt in Pirna – was allerdings viele nicht wissen.

Widerstand gegen die Rebensaft-Unwissenheit regte sich schon vor zwei Jahren. Zehn Personen gründeten den Verein „Pirnaer Weinfreunde“, um im Namen der Traube die Werbetrommel zu rühren. Sie setzten sich große Ziele: ein Pirnaer Weinviertel zu etablieren, Weinlehr- und -schaubeete anzulegen, Winzer bei der Rebenpflege zu unterstützen, den Weinlehrpfad zu pflegen und auszubauen, die Weinstraße zu beschildern. „Wir wollen einfach das Thema Wein stärker ins Blickfeld rücken“, sagt Winzer Wolfgang Winn, der natürlich auch im Verein mitwirkt.

Damit das Thema nicht mehr in Vergessenheit gerät, rückt in Kürze etwas ganz Spezielles ins Blickfeld, der Beginn der Weinstraße wird sozusagen in Stein gemeißelt: Zum Weinblütenfest am 11. Juni – und anlässlich des 25. Geburtstages der sächsischen Weinstraße – enthüllen die Weinfreunde gemeinsam mit dem Pirnaer Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke und dem Chef des sächsischen Weinbauverbandes einen Obelisken, sozusagen einen Wein-Stein.

Der kommt als Sandsteinsäule daher, im barocken Stil der Zeit Augusts des Starken. Er sieht ein wenig aus wie eine Postmeilensäule, ist aber keine, dafür wäre er auch zu klein. Dafür ist der Stein reich verziert, beispielsweise mit Trauben.

Entstanden ist das Einzelstück in der Werkstatt von Gabriel Heimann am Pirnaer Plan. Der Künstler gravierte den Beginn sowie das Ende der Weinstraße in den Sandstein, es finden sich darauf zudem Hinweise auf Weinbaugebiete in Tschechien. Darüber hinaus nennt eine Tafel Initiatoren und Sponsoren.

Aufgestellt wie die Säule am Hauptplatz in Copitz neben dem großen Schild, das bereits Auskunft über den Stadtteil gibt. Ergänzt wird das Ensemble mit einer Info-Tafel zur sächsischen Weinstraße.

14 Uhr fallen am 11. Juni die Hüllen am nun manifestierten Beginn der Weinstraße, unmittelbar danach beginnt das zweite Weinblütenfest auf den Elbwiesen vor dem Grundstück Postaer Straße 7.