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Traum von DHB-Pokalrunde in Dresden geplatzt

Der HC Elbflorenz scheitert mit seiner Offerte am eigenen Standortnachteil. Zumindest ist der Kader nun komplett. Der letzte Neuzugang ist ein Torwart.

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© Jürgen Lösel

Von Alexander Hiller

Das hätte gut gepasst. Die neue Spielstätte ist bezogen, die Mannschaft in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Und dann noch eine Premiere im DHB-Pokal in der neuen Ballsportarena. Doch dieser Traum von der ersten je in Dresden ausgetragenen Runde um den Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) muss noch warten.

Der HC Elbflorenz hatte sich zwar um die Austragung eines Erstrundenturniers beworben. Seit 2015 trägt der DHB die erste Cuprunde jeweils in Viererturnieren aus, für die der jeweils unterklassigste Verein das Erstbewerberrecht hat. Das und die geografischen Nachteile von Dresden auf der deutschen Handballlandkarte waren schließlich ausschlaggebend für den zerplatzten Dresdner Traum. Denn außer dem HC Elbflorenz hatte sich auch die SG Köndringen/Teningen – erster Pokalgegner der Sachsen – als Ausrichter beworben. Beide Vereine spielten in der abgelaufenen Saison auf Augenhöhe in der 3. Bundesliga.

Doch das andere Halbfinale der Viererrunde wurde mit der HSG Konstanz (Baden-Württemberg) gegen Erstligist HSG Wetzlar (Hessen) angesetzt. Bei einem Zuschlag für den Spielstandort Dresden hätten mithin gleich drei Klubs enorme Reisekosten verursacht, bei einem Zuschlag für Köndringen/Teningen nur der HC Elbflorenz. „Aus wirtschaftlicher Sicht hat es sicher keinen Sinn, diese Pokalrunde nach Dresden zu holen“, hatte Teammanager Torsten Schulz vor der Entscheidung orakelt.

Nun haben die Dresdner wenigstens Gewissheit. Es geht in der ersten Pokalrunde am 19./20. August in die wärmste Region Deutschlands, in den Breisgau. Knapp 1 320 Reisekilometer. „Dafür bekommen wir einen Fahrtkostenzuschuss“, sagt Trainer Christian Pöhler. Pro Kilometer wird ein Euro fällig. „Das aber ist nicht das Problem“, betont der 36-Jährige und spricht die Übernachtungskosten an, die jeder Gastverein selbst trägt. Für zwei Nächte müssen die Sachsen Hotelzimmer buchen. „Sicherlich war die Entscheidung für den Standort Köndringen/Teningen logisch, alles andere hätte uns überrascht, dennoch sind wir enttäuscht“, erklärt er.

Er hat bereits den Saisonstart für seine Truppe durchgeplant. Nachmittags am kommenden Montag trifft sich die Mannschaft zum ersten gemeinsamen Training – mit sieben Neuzugängen. Bislang sind erst sechs bekannt. Nach SZ-Informationen ist am Montag auch der letzte Neue beim Trainingsauftakt dabei. Es soll sich um den Torhüter Hendrik Halfmann (24) vom Zweitliga-Mitaufsteiger Hagen handeln. Vom Verein wird das noch nicht bestätigt.

Nachdem Pöhler in der ersten Woche alle biometrischen Daten seiner Schützlinge erfassen will, startet das Team am nächsten Wochenende gleich mit dem ersten Testvergleich: beim Brandenburger Verbandsligisten SC Trebbin – der sein 25-jähriges Vereinsjubiläum feiert. Der HC Elbflorenz bietet aber auch zwei Testspiel-Höhepunkte für die heimischen Fans: am 5. August das Duell gegen die Berliner Füchse, am 9. August gegen den tschechischen Meister Dukla Prag.