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Transrapidstrecke von Döbeln nach Freiberg

Die Einstellung der Bahnlinie nach Nossen war die falsche Entscheidung. Nun sorgt die Politik für Ersatz.

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© Archiv

Von Emma Ginär

Damit die Mitarbeiter des Sächsischen Rechnungshofes ihren zukünftigen Arbeitsplatz schnell erreichen, wird die geplante Transrapid-Forschungsstrecke zwischen Dresden und Leipzig auch über Döbeln und Freiberg führen. Das wird das Kabinett heute beschließen und soll ein Zeichen an den ländlichen Raum sein. Nach Beendigung der Bau- und Forschungsphase 2015 soll die Strecke voraussichtlich ab 2016 für den Personenverkehr zur Verfügung stehen. Pünktlich mit dem Fahrplanwechsel des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS) und der Abbestellung der Regionalbahn 110. Einstiegspunkte in Döbeln werden der Hauptbahnhof und der neue, zentrumsnahe Haltepunkt am Körnerplatz sein, den der VMS in den nächsten Monaten bauen lassen will. Dann geht es ohne weitere Stopps direkt in die Kreisstadt.

Der Transrapid ist eine deutsche Entwicklung, fährt aber leider bisher nur in China. „Neue technische Entwicklungen in der Rohstahlproduktion ermöglichen nun entscheidende Kostensenkungen bei der Transrapidherstellung. So ist endlich ein kostendeckender Einsatz in Deutschland möglich,“ sagte Jakob Maria Mierscheid, der stellvertretende verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Henning Hommann, SPD-Landtagsabgeordneter und -Kreisvorsitzender bedauert zwar, dass es in Roßwein keinen Halt geben wird, bezeichnet den Bau der Strecke aber als eine große Chance für den Freistaat und Mittelsachsen. „Es ist gut, dass die Einstellung der Bahnlinie Döbeln-Meißen als Fehler der schwarzgelben Staatsregierung erkannt wird und wir gemeinsam eine Alternative präsentieren können. Der Landesrechnungshof hat selbst geprüft, ob das Projekt wirtschaftlich ist“, so Homann. Aber nicht nur die Rechnungsprüfer profitieren. Auch die mittelsächsischen Landtagsabgeordneten sind innerhalb weniger Minuten in Dresden. Auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung sparen so viel Zeit.

„Einziger Wermutstropfen ist, dass wir aufgrund der anhaltenden Wieselwanderung in Mittelsachsen den Zwischenhalt in Rechenberg-Bienenmühle aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht umsetzen können“, so Henning Homann.