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Totes Schaf wird nicht untersucht

Wanderer hatten das verendete Tier am Waldwiesenweg in einem Gehege im Rietzschkegrund entdeckt und die Polizei gerufen.

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© Norbert Millauer

Von Nina Schirmer

Radebeul. Es ist ein trauriger Verdacht, den schon einige Wanderer hatten, die an der Schafherde im Rietzschkegrund vorbei gekommen sind: Womöglich werden die Tiere von ihrem Besitzer vernachlässigt und im Wald sich selbst überlassen ohne ausreichend Futter und Wasser. Weil am Neujahrstag auch ein totes Tier im Gehege lag, riefen Passanten die Polizei und informierten das Veterinäramt.

Das hat jetzt auf Nachfrage mitgeteilt, dass das tote Tier nicht untersucht wird. Amtliche Untersuchungen von verendeten Tieren würden nur dann angewiesen, wenn ein öffentliches Interesse an den Todesursachen besteht, heißt es. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn es einen Verdacht auf Tierseuchen oder übertragbare Krankheiten gebe. Auch beim Verdacht auf Tierquälerei finden die Untersuchungen statt und würden in der Regel von der öffentlichen Hand bezahlt.

Grundsätzlich könne auch jeder Tierhalter auf eigenen Kosten eine Untersuchung in der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen durchführen lassen, um die Todesursache abzuklären. Bei dem Schaf im Rietzschkegrund sei das nach Kenntnis des Veterinäramtes nicht geschehen. Die Polizei hatte den Besitzer der Schafe ausfindig gemacht und ihn zur Beseitigung des Kadavers aufgefordert.

Der Halter war in der Vergangenheit schon mehrfach kontrolliert worden und hatte vom Veterinäramt Auflagen zur besseren Tierhaltung bekommen. Dazu gehörten Tränkwasser, Raufuttergabe und ein Schutz vor der Witterung. Eine Anzeige wurde bisher aber nicht erstattet. Auch sei ein sofortiges Eingreifen nicht notwendig gewesen, hieß es von der Polizei. Der Halter muss mit weiteren Kontrollen rechnen.