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Toter Mann aus Waldgebiet geborgen

In einem Waldstück bei Dittmannsdorf starb ein 46-jähriger Mann. Die Polizei sieht keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung.

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© Feuerwehr Reichenbach

Von Constanze Junghanss

Reichenbach. Als die Reichenbacher Feuerwehr und die Ortswehr Meuselwitz/Krobnitz am Sonntagmittag mit Blaulicht zu einem Waldstück bei Dittmannsdorf eilte, wussten die Kameraden noch nicht, dass eine Rettung nicht mehr möglich ist. Ein Rettungshubschrauber landete auf der Wiese. Polizei und Rettungswagen waren ebenfalls im Einsatz. Für den 46-jährigen Mann kam jedoch alle Hilfe zu spät. Er lag unter einem umgestürzten Baum begraben. „Leider konnten wir den Mann nur noch tot bergen“, sagt Ortswehrleiter Torsten Preis.

Die Polizei hat bisher keine Hinweise auf Fremdeinwirkung und ermittelt zur Unfallursache. „Im Auftrag eines Försters führte der Mann Baumfällarbeiten durch“, sagt Sprecher Thomas Knaup. Ein Mitarbeiter vom Staatsbetrieb Sachsenforst wurde laut Feuerwehr informiert, um technische Unterstützung zur Bergung zu organisieren. Der Unfallort war für die Rettungsfahrzeuge nicht erreichbar, das Waldstück schwer zugänglich. Feuerwehr, Rettungskräfte und Notfallseelsorger eilten zu Fuß zum Einsatzort.

So schwere Unfälle bei Waldarbeiten sind eher die Ausnahme. Die aktuellste Statistik als Geschäftsbericht vom Staatsbetrieb Sachsenforst bezieht sich auf 2015. Dort wird die Holzernte als unfallträchtigstes Geschäftsfeld angegeben. So passierten 158 Unfälle, gerechnet auf eine Million sogenannte Holzerntestunden – keiner davon mit tödlichem Ausgang. Das Unfallgeschehen bei der Holzernte sei allerdings hoch und liege unter anderem an dem gestiegenen Totholzanteil im Kronenbereich und abgestorbener Bäume, heißt es.

Derzeit dürften auch noch die Nachwirkungen von Sturm „Herwart“ für eine besondere Gefahrenlage sorgen. So warnte nach dem Naturereignis der Landesforstpräsident, Professor Hubert Braun: „Das Betreten des Waldes nach dem Sturm ist lebensgefährlich und behindert die Aufarbeitung der Schäden.“ Weiter heißt es in einer Mitteilung vom Sachsenforst: „In jedem Fall sollte die Beseitigung der Gefahren durch Fachfirmen mit spezialisierten Forstmaschinen erfolgen, um Unfälle zu vermeiden.“ Die Schadensbeseitigung in den regionalen Wäldern ist noch nicht abgeschlossen. Durch den starken Regen war der Boden für die notwendige Technik zu sehr aufgeweicht. Dazu kam, dass die notwendige Technik der Spezialunternehmen so gut wie ausgebucht war.