Merken

Toter in brennendem Haus

Über 50 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die Flammen in einem Haus in Johnsbach zu löschen. Für dessen Bewohner kam aber jede Hilfe zu spät.

Teilen
Folgen
NEU!
© SZ/Maik Brückner

Von Maik Brückner

Johnsbach. Harte Stunden für die Feuerwehr: Einen Tag vor Heiligabend wurden die Kameraden zu einem Hausbrand nach Johnsbach gerufen. „Der Brand wurde 10.41 Uhr von Nachbarn gemeldet“, so Glashüttes Feuerwehrchef Veith Hanzsch, der den Einsatz führte. Ausgelöst wurde der Alarm nicht über den Feuerwehrnotruf, sondern über einen Handmelder an der alten Schule. „Deshalb lagen zunächst keine Informationen zum Brand vor“, sagt Hanzsch. Die lieferte die Johnsbacher Wehr nach, die als Erste am Einsatzort war. Die Kameraden öffneten die Haustür, um nach möglichen verletzten Bewohnern zu suchen. Im Erdgeschoss fanden sie niemanden.

Der Brand in Johnsbach

Bei dem Brand in einem Wohnhaus in Johnsbach am 23. Dezember wurde der Bewohner tödlich verletzt.
Bei dem Brand in einem Wohnhaus in Johnsbach am 23. Dezember wurde der Bewohner tödlich verletzt.
Foto:  /  /
Foto: / /

Weil das gesamte Gebäude verraucht war, brachen sie ihre Suche ab. Kurze Zeit später rückten zwei weitere Trupps ins Gebäude vor. Im Obergeschoss wurden sie fündig. „Im Bad fanden sie einen leblosen Mann“, sagt Veith Hanzsch. Der lag auf dem Fußboden. Die Einsatzkräfte brachten den 72-Jährigen aus dem Haus und übergaben ihn dem Rettungsdienst, wo sich der Notarzt um ihn kümmerte. Wenig später dann die tragische Nachricht: Dem Mann konnte nicht mehr geholfen werden. Er starb offenbar an den Folgen der Rauchentwicklung. Für Veith Hanzsch, der nicht nur die Glashütter Stadtwehr, sondern auch den städtischen Bauhof leitet, eine doppelt tragische Nachricht. Er kannte den Johnsbacher, der als Junggeselle allein in dem Haus an der Johnsbacher Hauptstraße und unweit des früheren Handwerkerheims wohnte, ganz gut. „Er hat lange bei uns im Bauhof gearbeitet und ging vor neun Jahren in den Vorruhestand“, erzählt er.

Tragisch endete der vorweihnachtliche Einsatz auch für einen jungen Feuerwehrmann aus dem benachbarten Falkenhain. Der zog sich eine schwere Brandverletzung an der Hand zu. Vor Ort wurde er zunächst ärztlich betreut. Am Mittag wurde er dann mit einem Hubschrauber in ein Spezialkrankenhaus nach Leipzig geflogen. Seine Kollegen aus Glashütte, Johnsbach, Falkenhain, Dittersdorf und Bärenstein begannen derweil, ihre Technik zusammenzuräumen. Kurz zuvor hatten sie die letzten Glutnester im Haus gelöscht. Der Einsatz, an dem gut 50 Feuerwehrleute teilnahmen, endete gegen 13.30 Uhr. Danach übergab die Feuerwehr das Haus an die Spurensicherung der Polizei. Die wollte sich am Einsatzort zu möglichen Ursachen des Brandes noch nicht äußern. Das Haus wurde durch das Feuer schwer beschädigt. Denn durch den Brand im Obergeschoss brach die Decke unter dem Bad ein. Jetzt klafft ein Loch zwischen dem Erd- und dem Obergeschoss. Das Löschwasser beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

Bürgermeister Markus Dreßler (CDU), der vor Ort war, zollte den Feuerwehrleuten seinen Respekt. Sie haben wenige Stunden vor Weihnachten gute Arbeit geleistet. „Das war bestimmt nicht einfach, weil sich viele schon auf das Fest eingestimmt hatten.“ Bewährt hat sich hier auch die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren von Glashütte und Altenberg.