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Tote Fische verbreiten üblen Gestank

In einem Wäldchen nahe dem Stolpener Ortsteil Helmsdorf entsorgen Unbekannte jede Menge Müll. Auch Tierkadaver sind darunter.

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© privat

Von Anja Weber

Helmsdorf. Ein dunkler Fetzen, der offenbar einmal eine Hose war, einer, der aussieht wie eine Jacke, und dann noch einige rote Bänder erregen derzeit die Aufmerksamkeit von Spaziergängern in einem kleinen Waldstück in Helmsdorf, an der Straße nach Wilschdorf. Eine Laube oder ein Schlafplatz sind in der Nähe nicht zu entdecken. Hatte dort jemand Wäsche zum Trocknen aufgehängt und sie dann vergessen?

Die Lappen hängen schon länger dort, weiß Tabea Raff aus Helmsdorf. Doch sie staunte dieser Tage nicht schlecht, als sie dort noch etwas ganz anderes entdeckte. Sie war gerade mit ihrem Hund in dem Wald unterwegs. „Dass die Kröten im Frühjahr auf Wanderschaft gehen, ist mir bekannt. Aber dass auch Fische auf Wanderung durch den Wald gehen, habe ich nicht gewusst“, schreibt sie in ihrer E-Mail an die SZ. Möglicherweise hat Helmsdorf eine neue Attraktion: fliegende Fische aus der Wesenitz. Ob die Fische dort schon länger liegen, weiß keiner. Zumindest riecht es ziemlich übel. Sollte möglicherweise Dörrfisch daraus werden? „Vielleicht hat sich auch jemand im Wald häuslich eingerichtet und ich habe seinen Fischvorrat entdeckt. Sollte aber jemand vorsätzlich seine Abfälle im Wald entsorgt haben, fehlen mir die Worte angesichts solch einer Schweinerei“, sagt Tabea Raff. Offenbar ist auch in der Stadtverwaltung Stolpen nichts davon bekannt, dass vielleicht ein Einsiedler in dem Wald lebt. Damit bleiben sowohl die Herkunft der Kleidungsstücke wie auch die der Fische vorerst unbekannt.

Dass im Wald Müll abgelagert wird, hat die Helmsdorferin bei ihren Spaziergängen übrigens schon mehrmals gesehen. Es sei inzwischen gängige Praxis. Das sei auch für Hundehalter ein Problem. Die Tiere schlagen bei solchen Funden meist an oder untersuchen sie, was gefährlich sein kann.