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Tote am Burgberg Meißen entdeckt

Bei Arbeiten an den Amtsstufen kamen zwei Gefallene zum Vorschein. Ein wichtiges Überbleibsel fehlt allerdings.

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Von Christoph Scharf

Eigentlich wollten sie nur das Kabel für eine neue Beleuchtung der Amtsstufen verlegen – dabei machten Arbeiter am Burgberg eine erschreckende Entdeckung: Sie stießen auf menschliche Knochen. „Zur Sicherheit wurden Polizei und Kampfmittelbeseitigungsdienst angefordert“, sagt Cornelius Rentsch vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), in dessen Regie die Arbeiten zwischen Domplatz und Schloßberg laufen. Auch ein Mitarbeiter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde hinzugezogen.

Er konnte die Herkunft der Gebeine aufklären: Offensichtlich handelt es sich um zwei deutsche Gefallene aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Darauf deutet die bei den Toten gefundene Munition hin, die als deutsches Kaliber identifiziert werden konnte. Möglicherweise handelt es sich dabei um Mitglieder des Volkssturms. Einen Namen werden die Toten wohl nicht mehr bekommen: Bei ihnen wurden keine Erkennungsmarken gefunden, von denen man auf ihre Identität hätte schließen können. Solche Marken waren 1945 zu knapp, um alle Volkssturmleute damit auszustatten. Die Toten werden nun auf eine Kriegsgräberstätte umgebettet.