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Torschütze vom Dienst

Felix Fichtelmann gehört zu den Garanten der Rotation-Erfolge in der Fußball-Stadtoberliga.

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© Christian Juppe

Von Jens Jahn

Rotation Dresden hat in der Fußball-Stadtoberliga mit dem 2:0-Sieg über den VfL Hellerau-Klotzsche einen weiteren Schritt in Richtung Staffelsieg getan. Die Mannen um Trainer Stefan Zock und Assistenzcoach Thomas Senf liegen verdient an der Tabellenspitze. Die letzte Niederlage kassierte Rotation am 10. Spieltag mit einem 0:2 beim Post SV. Seitdem gab es zehn Siege und ein Unentschieden. Der Liga-Primus hat mit 22 Gegentoren die wenigsten aller 14 Teams kassiert, liegt auch offensiv mit 81 Treffern deutlich vorn.

33 geschossene Tore gehen auf das Konto des Sturm-Duos Erik Wernicke und Felix Fichtelmann. Während Wernicke, abgesehen von einem einjährigen Gastspiel beim Coswiger FV, schon zu den „alten Eisen“ im Rotation-Kader gehört, spielt Fichtelmann erst seit einem reichlichen Jahr an der Eisenberger Straße. Der 26-Jährige kam Anfang 2017 vom VfB Krieschow und führt gemeinsam mit dem Zschachwitzer Tom Winter mit 20 Treffern die Liga-Schützenliste an. Trotz seines jungen Alters hat er einiges an fußballerischen Erfahrungen vorzuweisen. Der gebürtige Cottbuser begann als Steppke bei Wacker Ströbitz, wechselte nach einem Jahr in den Nachwuchs von Energie Cottbus. Dort besuchte er die Sportschule, ging dann in der A-Jugend zum Chemnitzer FC. Fichtelmann kam in der Bundesliga und in der Regionalliga zum Einsatz, schloss in Chemnitz sein Abitur am Sportgymnasium erfolgreich ab.

Sein erster Verein bei den Männern war der VfL Hohenstein-Ernstthal. Doch ihn lockte die weite Welt. „Es kam der Moment, als ich mich für Fußball oder Beruf entscheiden musste. Ich wollte Erfahrungen, nicht nur im Fußball, sammeln und ging nach Australien“, sagt er. Auf dem fünften Kontinent ließ Fichtelmann aber auch den Fußball nicht aus den Augen und kickte im Team der Adelaide Raiders: „Ich arbeitete dabei auf einer Kirschplantage. Ich werde nie vergessen, wie der Ranger jeden Tag mit seinem Quad, Cowboyhut und Schrotflinte loszog, um die sogenannten Brown Snakes zu jagen, die es in dieser Region zuhauf gab.“

Von Australien ging er zurück in seine Heimat und spielte unter Trainer Holger Fandrich beim VfB Krieschow: „Fandrich war schon in der Jugend in Cottbus mal mein Übungsleiter. Ich habe sehr viel unter ihm gelernt.“ Fichtelmann begann in Dresden, Hotelmanagement zu studieren, pendelte zwischen Sachsens Hauptstadt und dem brandenburgischen Krieschow. In Dresden traf er seinen ehemaligen CFC-Kameraden Michael Kühn wieder, und dieser überredete ihn zum Vereinswechsel zu Rotation. „Wichtig war für mich, dass der Klub einen Rasenplatz hat. Ich habe schon oft Probleme mit den Bändern im Sprunggelenk gehabt und merke das besonders nach Spielen auf Kunstrasen“, sagt Fichtelmann. „Und bereut habe ich es noch nie. Es ist ein tolles Team. Es macht richtig Spaß. Auf dem Platz steht eine intakte Mannschaft mit sehr guten Spielern. Der Teamgeist wird großgeschrieben. Nach jedem Heimspiel wird noch gemeinsam mit den Frauen und Freundinnen gegrillt. Das gehört auch dazu.“

Der Stürmer schwört auf die bärenstarke Abwehr. Benjamin Baumann, Martin Valley, Tobias Haus oder Kühn sind Garanten für wenige Gegentore: „Selbst momentan, da unser starker Stammkeeper Jens Ulrich verletzt ist und wir mittlerweile mehr als eine Handvoll Tormänner einsetzen mussten, stand die Abwehr.“ Aber auch Leute wie Rico Kasslers, Clemens Müller, David Schmitt, Sebastian Malucha, Sebastian Tews oder Norbert Pach gehören zum Unterpfand für die Erfolge. „Einer spielt für den anderen. Wernicke hat bestimmt die Hälfte meiner Tore aufgelegt. Beim Training sind stets viele Spieler anwesend. Man merkt, dass der mögliche Aufstieg in die Landesklasse sämtliche Motivationen geweckt hat.“ Dazu gehören auch die Protagonisten an der Linie. Obwohl vom Typus her unterschiedlich, ergänzen sich Zock und Senf bestens. „Stefan vermittelt viel Wissen. Er ist stets sachlich, auch während des Spiels eher ruhig. Thomas kann auch mal lospoltern. Nicht zu vergessen unsere Physiotherapeutin Alexa Focke. Ihr darf ich im Namen aller Mitspieler ein herzliches Dankeschön sagen. Lasst uns alles daran setzen, dass wir das Double aus Stadtmeisterschaft und -pokal holen. Dann schauen wir, was uns die Landesklasse bringt.“