Merken

Tonne voll, Nase voll

Eine Biotonne in Graupa wird seit Wochen nicht entleert. Jetzt gibt es Hoffnung.

Teilen
Folgen
NEU!
© Kristin Richter

Von Mareike Huisinga

Graupa. Regina Breinl hat es satt. „Das Verhalten des Abfallzweckverbands ist unmöglich. Die nehmen mich doch überhaupt nicht ernst“, klagt die Graupaerin. Mehr als verärgert zeigt sie auf ihre braune Biotonne, die bis zum Rand mit Bananenschalen, Apfelresten und anderem organischen Müll gefüllt ist. Seit mehreren Wochen wird ihre Biotonne nicht entleert. Doch der Reihe nach. Bereits im Oktober bestellte sie beim zuständigen Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) die braune Biotonne, um korrekt zu entsorgen und somit auch einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Erst Anfang Januar wurde das gute braune Stück geliefert. In den ersten Wochen des Jahres verzichtete Regina Breinl, die Tonne zu füllen und nach draußen zur Entleerung zu stellen. „Es waren die sehr kalten Wochen mit permanenten Minustemperaturen. Ich befürchtete, dass der Biomüll in der Tonne anfrieren würde und folglich eine Leerung nicht möglich sei“, erläutert Regina Breinl. Mit Beginn der milderen Temperaturen wurde diese Vorsichtsmaßnahme jedoch überflüssig. Seit circa fünf Wochen stellt die Graupaerin ihre mit Abfall gefüllte Biotonne an die Straße, damit sie tourengemäß jeden Donnerstag entleert werde.

„Nichts ist passiert, kein Entsorgungsfahrzeug kam vorbei“, ärgert sie sich. Mehrfach rief sie beim ZAOE an, um das Problem zu schildern und bekam immer wieder die gleiche Antwort zu hören. Angeblich habe man die die Tour am Donnerstag nicht bis zu ihrem Haus geschafft, werde aber am Freitag vorbeikommen. „Niemand kam“, stellt Regina Breinl fest. Sie versteht das nicht, denn ihr Restmüll, die blauen Papiermülltonne und die gelbe Säcke werden korrekt entsorgt. „Es kann also auch nicht damit zusammenhängen, dass wir in einer Seitenstraße wohnen“, meint die Anwohnerin. Weil sie sich nicht mehr zu helfen wusste, hat sie sich jetzt an die Zeitung gewandt und auch Graupas Ortsvorsteher über das Problem informiert.

Der Zweckverband Abfallwirtschaft kennt die Problematik und entschuldigt sich bei Familie Breinl. „Das Grundstück ist aufgrund der Straßenbreite und der fehlenden Wendemöglichkeit nicht mit dem standardmäßigen Sammelfahrzeug erreichbar“, erklärt eine ZAOE-Mitarbeiterin. Aus diesem Grund werde der Restabfall auch mit einem kleineren Fahrzeug abgeholt, welches bis zum Bereitstellungsplatz rückwärtsfahren muss.

Dieser Engpass vor Ort sei bei der Entleerung der Bioabfallbehälter nicht berücksichtigt worden. Man habe jedoch die Meldung von Regina Breinl umgehend an das beauftragte Entsorgungsunternehmen weitergeleitet mit dem Auftrag der Nachentsorgung. „Da der Entsorger in Graupa leider kurzzeitig Probleme hatte, die zahlreichen Biobehälter in einer Tour zu entleeren, war sowieso eine Nachentleerung am nächsten Tag vorgesehen. So sind wir davon ausgegangen, dass auch der Behälter von Frau Breinl mit entleert wurde“, erläutert die Angestellte. Ab sofort soll alles besser werden. Der Entsorger habe dem ZAOE zugesichert, dass der Bioabfallbehälter der Breinls zukünftig mit einem kleineren Fahrzeug geleert wird, teilt der Verband mit. Ein Einzelfall? Scheint so, dem Zweckverband sind jedenfalls keine weitere Grundstücke bekannt, wo es zu ähnlichen Problemen kommt.