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Tolle Aussichten für Papageien

Im Tierpark Bischofswerda gibt es neue Volieren mit extra großen Sichtscheiben. Am Heiligabend dürfen Besucher erstmals selbst reinschauen.

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© Steffen Unger

Von Carolin Menz

Bischofswerda. Die roten Aras schwingen auf einem dicken Seil und gucken friedlich aus dem Fenster. Sie haben jetzt ordentlich was zu gucken. Die großen Scheiben sind der Clou der drei neuen Volieren, die es im Bischofswerdaer Tierpark jetzt für Papageien gibt. „Sie ermöglichen, dass die Tiere zudem viel mehr Licht in den Innenräumen haben“, sagt Silvia Berger. „Gute Bedingungen in den Innenräumen sind wichtig, da sich die Tiere im Winter vor allem drin aufhalten. Wegen der anhaltenden Stallpflicht aufgrund der Vogelgrippegefahr sind sie ja dazu jetzt ohnehin gezwungen.“

Seit Frühjahr wurde die Fasanerie umgebaut und neuesten Anforderungen angepasst. „Die Außenanlagen sind jetzt 1,40 Meter höher als bisher, sie ermöglichen den Tieren viel mehr Bewegungsfreiheit“, sagt Silvia Berger. Gitter sind neu und Rückwände aus schön anzusehenden Natursteinen gestaltet. Ein Hingucker im Zoo, der im nächsten Jahr 60. Geburtstag feiert.

Die Anzahl der Volieren wurde dazu von sechs auf drei reduziert. Der Tierpark trennte sich deshalb jeweils von den Pärchen der Blaustirnamazonen und Graupapageien. Sie wurden an erfahrene und vertrauensvolle Züchter abgegeben, sagt Silvia Berger. In den drei verbliebenen Käfigen leben nun jeweils zwei rote Aras, die Ecuador-Amazone gemeinsam mit Wellensittichen, Nymphensittich und einem Graupapagei beziehungsweise Doppelgelbkopf- und Gelbscheitel-Amazone gemeinsam mit dem Goffin-Kakadu. Unter letzteren werden sich demnächst vier Wildmeerschweinchen tummeln, die neu angeschafft werden. „Sie stammen aus Südamerika und passen sehr gut in unser neues Konzept“, sagt die Zoochefin. Künftig sollen in den Volieren ausschließlich Papageien leben, die in Mittel- und Südamerika beheimatet sind. Arten, die nicht in die Region passen, also Graupapagei, Kakadu und Wellensittich, werden nicht nachgezüchtet. „Weiterhin beteiligen wir uns aber an der Zucht der gefährdeten Ecuador-Amazonen“, sagt Silvia Berger. Derzeit wartet sie auf ein neues Weibchen. Das vorherige war schon vor Beginn der Bauarbeiten nach einem operativen Eingriff verstorben.

Die Außenanlagen für die Papageien werden noch mit Bäumen, Ästen und Naturmaterialien zur Beschäftigung ausgestattet. Im Frühling wird außerdem eine Pergola um die Gitter gebaut, damit Rankpflanzen drumherum wachsen können. „Wir wollen erreichen, dass sich die Besucher vor den Volieren länger als bisher aufhalten. Es wird eine große Infotafel und Angebote für Kinder geben, etwa einen Lehrpfad zu Vögeln und Pflanzen“, so Berger.

Im Mai wird die „Südamerika-Voliere“ eingeweiht. Besucher sehen sie schon jetzt und dürfen am Heiligabend sogar selbst hinein zu den Papageien. Dann, wenn es die traditionelle Bescherung im Zoo gibt und die Mitarbeiter mehr als 20 liebevoll verpackte Fresspäckchen gemeinsam mit Besuchern an alle Tiere verteilen. Gern dürfen auch Futterspenden verschenkt werden – Früchte, Obst, Gemüse oder Heu. „Wir verteilen es dann über die Feiertage“, sagt Silvia Berger.

Von 10 bis 12 Uhr wird Heiligabend Weihnachten mit Bär und Co. gefeiert. Ab 11 Uhr steht Geschichtenerzähler und Liedersänger Volkmar Funke aus Coswig auf der Erlebnisbühne des Tierparks. Er zeigt das Handpuppenspiel „Hurra ich hab‘ ’nen Vogel“.