Von Claudia Erbert
Höfchen. Die alten Spielgeräte in Höfchen wurden vom Tüv bemängelt und haben keine Freigabe zur weiteren Verwendung bekommen. „Schon seit Längerem stand dieser Ort hier auf der Tagesordnung der Gemeinde“, erklärt Bürgermeisterin Maria Euchler (Freie Wähler). „Bereits kurz nach meinem Amtsantritt im August kam Jürgen Lojewski von der Envia-M zu mir und sagte zu, „ein paar Euro“ zum Spielplatz dazuzugeben.“
„Dass es nun ein paar mehr geworden sind, freut sicherlich alle“, übernimmt dieser das Mikrofon. „Das Vorhaben wurde zwar nicht komplett gefördert, die Gemeinde hat einen Eigenanteil geleistet, aber von den 8 000 Euro konnten viele neue Geräte gekauft werden.“ Martina Flade erklärt, dass Envia-M viele solche Projekte unterstützt: „Wir haben eine Sponsoring-Fibel und seit 2007 schon mehr als 3 000 Vorhaben mit mehr als 3 Millionen Euro unterstützt. Jeder Verein, der etwas außerhalb seines Tagesgeschäfts oder den Nachwuchs gefördert haben möchte, kann sich bei uns bewerben.“
„Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht, was die Kinder gern machen, Schaukeln für die Größeren waren klar, aber auch die Jüngeren machen das gern. Darum haben wir uns für die große Nestschaukel entschieden. Und Rutschen brauchten wir natürlich auch, genauso wie einen Kletterturm und eine Hängebrücke“, fasst die Bürgermeisterin zusammen, die ihre Kinder auch gleich auf die Geräte lässt.
Bis zur offiziellen Freigabe warten auch die zahlreichen anderen Kinder nicht, die zur Eröffnung gekommen sind, und nehmen gleich alles in Beschlag. Vor allem das Federtier, auf dem vier Kinder gleichzeitig sitzen können, ist umringt. „Sie haben sich vielleicht gewundert, warum wir keine Holzgeräte gekauft haben“, meldet sich Jürgen Lojewski noch einmal zu Wort. „Aber diese sind so pflegeintensiv. Um eine jahrelange Nutzung zu ermöglichen, haben wir uns für Metall und Kunststoff entschieden und hoffen, dass die Kinder immer viel Freude daran haben.“ Schon von Weitem locken jetzt die neuen, bunten Geräte.
Bunter Trubel bis Ostermontag
In unmittelbarer Nähe ist die neue Trainingsstätte des Kriebethaler Faschingsclubs, der seit dieser Saison auch in Höfchen feiert. „Zur Eröffnung eines Spielplatzes war es naheliegend, die Kinder dazuzuholen“, sagt Maria Euchler und ruft die Piratenbande zum Auftritt. Bei herbstlichem Wetter kommen die Mädchen mit Jacken über ihren Kostümen zur Tanzfläche, aber treten tapfer ohne auf. Die Diskothek Boutique 76 sorgt für die richtige Musik, so dass es auch den Zuschauern beim Mitwippen etwas wärmer wird.
Nach zwei Tänzen ist es dann soweit, die Spielgeräte werden freigegeben und sind doch gleich nicht mehr das Interessanteste: Der Osterhase kommt. Er hat es nicht geschafft, die Süßigkeiten zu verstecken, so dass die Kinder ihn direkt abholen und solange belagern, bis jeder zumindest einmal in den Korb gegriffen hat. Auch die Tanzmädchen kommen nach dem Umziehen noch einmal zum Spielplatz, um sich eine kleine Überraschung und einen warmen Tee abzuholen.
Für viele geht es im Anschluss noch nach Kriebstein, wo zum Saisonstart mit Eröffnung der Bier-, Bratwurst- und Waffelstände auch ein Programm für Kinder stattfindet. Der Mittelsächsische Kultursommer ist mit zahlreichen Märchenfiguren vom König mit Prinzessin bis zur Osterhasenfamilie dabei, auch der Pittiplatsch fehlt nicht. Sie alle bereiten den Kindern einen bunten Vormittag, der den grauen Himmel vergessen lässt. Mit der Fähre fahren sie bis nach Lauenhain, besuchen auch dort die kleinen Gäste und verteilen Süßes. Noch bis zum Montag sind die Stände an der Talsperre geöffnet, das Karussell lädt die Kinder zu einer Runde auf Pferd, Feuerwehrfahrrad oder Drache ein. Bei angekündigtem schöneren Wetter können die Gäste auch wieder mit den Fähren über den See fahren und müssen sich nicht unter Deck vor dem Wind verstecken.